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Botschaften & Stellungnahmen

Bischof Muser zur Illumination des Ultner Weihnachtsbaums am Petersplatz

Bischof Ivo Muser

Montag, 15. Dezember 2025

Rom, Petersplatz

Weihnachten: eine Geschichte der Hoffnung

Weihnachten ist eine Geschichte der Hoffnung. Neben der Krippe nimmt der Christbaum einen besonderen Platz unter den Weihnachtstraditionen ein: Seine Präsenz in unseren Häusern, in den Kirchen und auf den Plätzen trägt eine Botschaft in sich, die tief in der christlichen Hoffnung verwurzelt ist. Der Christbaum steht für den Baum des Paradieses – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Seine Früchte, die bunten Kugeln an seinen Zweigen, tragen nicht mehr das Zeichen von Tod und Trennung, wie die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Vielmehr verkünden sie Freude, Leben und Frieden.

Die Hoffnung von Weihnachten, die im Licht des Christbaums aufscheint und in der Krippe erzählt wird, ist diese: die Verheißung einer Gegenwart, die uns nicht verlässt. Zugleich ist sie Einladung, selbst zu Trägerinnen und Trägern dieses Lichtes und dieser Liebe zu werden.

In diesem Jahr hat der Christbaum auf diesem so bedeutenden und einzigartigen Platz die Ehre, Botschafter unserer Heimat zu sein. Das Ultental und die Gemeinde Algund bringen gemeinsam mit dem Land Südtirol und der Diözese Bozen-Brixen durch dieses Geschenk ihre Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen zum Ausdruck und erinnern an ihre Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri. So gelangt ein Stück unserer Heimat und unserer Ortskirche in das Herz der Weltkirche.

Der tiefste Wunsch ist daher jener der echten Begegnung – so wie sie die Sterndeuter erfahren haben:
„Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm“ (Mt 2,10–11). Mögen auch wir diese Erfahrung von Freude und Hoffnung machen.

Denn letztlich lässt sich Weihnachten nicht feiern ohne den, um den es geht. Alles weist auf ihn hin. Es geht um Christus. Ohne ihn verliert Weihnachten seine Seele und unsere Hoffnung ihren tragenden Grund.

Im Staunen über dieses Wunder, über dieses Kind, das Gott ist, finden wir die Kraft, in einer oft dunklen Welt selbst zu leuchtenden Bäumen und lebendigen Krippen zu werden – Zeichen einer Hoffnung, die nicht enttäuscht.

Möge im Heiligen Jahr der Hoffnung auf diesem weltberühmten Platz der Christbaum aus unserem Ultental die universale Botschaft von Weihnachten verkünden. Die Geschichte der Hoffnung geht weiter und ist noch lange nicht zu Ende erzählt: Gott wird Mensch, damit wir Menschen Mitmenschen sind.

Möge der Herr neu in uns und unter uns geboren werden. Von Herzen ein frohes Weihnachtsfest. Gesegnete, hoffnungsvolle Weihnachten mit dem Herrn in der Mitte – hier in der Ewigen Stadt, überall auf der Welt und auch zuhause in Südtirol.