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Pressemitteilungen 2016

Buchpräsentation: "Bischof Joseph Gargitter (1917-1991)"

Anlässlich des 25. Todestages (am 17. Juli 2016) und des 100. Geburtstages (27. Jänner 2017) von Bischof Joseph Gargitter hat der Kirchenhistoriker Josef Gelmi ein Buch über Bischof Gargitter verfasst, das am Mittwoch, 29. Juni, in Brixen vorgestellt wird.
Nach einem feierlichen Gottesdienst mit Bischof Ivo Muser zum Hochfest Peter und Paul um 9 Uhr im Dom von Brixen, findet um 10.30 Uhr im Kaisersaal der Hofburg in Brixen die Vorstellung des Buches von Josef Gelmi über Bischof Joseph Gargitter (1917-1991) statt. Als „Friedensstifter“ und als „einen der bedeutendsten Bischöfe des Landes“ wird Bischof Gargitter in diesem 404 Seiten starken Buch, das im Verlag A.Weger herausgegeben wurde, beschrieben.
Die zwei zentralen Ereignisse im Episkopat von Joseph Gargitter waren die Diözesanregelung von 1964 und die Diözesansynode von 1970 bis 1973. Schwerpunkte in den 34 Jahren seines Hirtendienstes bildeten zudem die liturgische Erneuerung, der Einsatz für eine verstärkte Mitarbeit und Mitverantwortung der Laien, die religiöse Bildung, der Einsatz für soziale Anliegen und das Bemühen um den Frieden im Land.
Gargitter war eine starke Persönlichkeit. Besonders zeichneten ihn sein Tief- und Weitblick, seine Beharrlichkeit und sein Durchhaltevermögen aus. Der Führungsstil von Bischof Gargitter wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil zu einem wahren Hirtendienst, denn Gargitter hat das Konzil nicht nur miterlebt, sondern es an sich selbst vollzogen.

Zur Person: Joseph Gargitter
Am 27. Jänner 1917 wurde Joseph Gargitter in Hinterlüsen geboren. Nach der Matura ging er ins Germanikum nach Rom, wo er 1942 in der Kirche „Al Gesù“ zum Priester geweiht wurde. 1944 schloss Gargitter seine Studien mit dem Doktorat in Theologie ab. In der Folge wirkte er als Kooperator in Brixen und war mit Erlaubnis von Fürstbischof Johannes Geisler nach Ende der Kriegswirren kommisarischer Bürgermeister von Lüsen. Als nach dem Krieg das Schülerheim Cassianeum wieder seine Tore öffnete, war Gargitter von 1945 bis 1950 dessen Regens und wirkte als Religionslehrer am neu gegründeten deutschsprachigen Gymnasium der Stadt Brixen. Im Jahre 1950 wurde er Leiter des Seelsorgeamtes und Professor für Dogmatik am Brixner Priesterseminar.
Joseph Gargitter wurde am 26. April 1952 zum Bischof von Brixen ernannt und am 18. Mai 1952 im Dom zu Brixen durch Kardinal Adeodatus Piazza zum Bischof geweiht.
Von 1961 bis 1963 wurde Bischof Joseph Gargitter wegen der Erkrankung von Erzbischof Carlo de Ferrari zum Apostolischen Administrator mit allen Rechten und Pflichten eines Diözesanbischofs in Trient ernannt.
Im Mai 1985 erlitt Bischof Gargitter bei einem Besuch im Vinzentinum einen Schlaganfall. Nach einigen Wochen erholte er sich zwar wieder, doch spürte er, dass die Kräfte nachließen. So reichte er am 3. November 1985 (genau sechs Monate nach dem Schlaganfall und noch vor Erreichen der Altersgrenze) seinen Rücktritt ein. Am 29. Juli 1986 hat der Papst dem Ansuchen von Bischof Gargitter entsprochen und ihn von der Leitung der Diözese entbunden. Bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers wurde Gargitter zum Apostolischen Administrator der Diözese Bozen-Brixen ernannt.
Joseph Gargitter verstarb am 17. Juli 1991 in der Marienklinik in Bozen und wurde am 22. Juli im Dom zu Brixen beigesetzt.