Das Projekt "Mut zum Hinsehen"wurde in den vergangenen Wochen in allen diözesanen Gremien vorgestellt. Dr. Peter Beer vom Institut für Anthropologie und Gottfried Ugolini, der Leiter der diözesanen Fachstelle für Prävention, erläuterten in der Dekanekonferenz, dem Kurienrat, dem Priester- sowie dem Pastoralrat die Ziele und den Ablauf des Projekts. Es ist geplant, eine breite Beteiligung in allen diözesanen Bereichen zu ermöglichen und Betroffene aufzurufen, sich zu melden. „In den diözesanen Gremien wurde das Projekt ausführlich diskutiert und als dringend notwendig erachtet. Besonderes Augenmerk wurde auf Information und Zusammenarbeit gelegt. Die Verantwortung im Umgang mit Betroffenen sowie die Bedeutung der Präventionsarbeit wurden betont“, erklärt Gottfried Ugolini. Gleichzeitig wurden auch Ängste und kritische Fragen geäußert. Das gemeinsame Vorgehen und die schrittweise Umsetzung des Projekts seien entscheidend, um das Vertrauen zu stärken, ist Fachstellenleiter Ugolini überzeugt. Auch Bischof Ivo Muser plädiert für einen angstfreien Umgang mit diesem komplexen Thema. Das Projekt zielt darauf ab, eine grundlegende Haltungsänderung im Sinne des Evangeliums herbeizuführen und ist somit im Einklang mit dem umfassenden Veränderungsprozess, den Papst Franziskus gefordert hat.
Steuerungsgruppe und Projektbeirat stehen
Jetzt werden eine Steuerungsgruppe sowie ein externer Projektbeirat, der ausschließlich aus kirchlich unabhängigen Fachleuten besteht, gebildet, um eine transparente Durchführung des Projekts sicherzustellen. Die Steuerungsgruppe wird in den kommenden Wochen zusammentreten und zudem wird in den vier diözesanen Bereichen Pastoral, Bildung, Caritas und Verwaltung jeweils eine Projektgruppe gebildet, die für die konkrete Umsetzung des Projekts in den drei Schritten - Aufklärung, Aufarbeitung und Prävention - zuständig ist. Dabei werden interne und externe Fachleute einbezogen.
Über eine eigene Seite auf der Homepage der Diözese sowie über die Medien wird regelmäßig über den Stand der Arbeiten informiert. Gleichzeitig wird somit die Möglichkeit zum Austausch angeboten.
Die Diözese Bozen-Brixen bekräftigt mit diesem Projekt ihr Engagement, jegliche Form von Missbrauch aufzuarbeiten und die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um einen sicheren Raum für Minderjährige innerhalb der Kirche zu gewährleisten.