Jakobus und Johannes haben handfeste Vorstellungen: „Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den anderen links von dir sitzen“. Sie träumen von einer steilen Karriere. Sie wollen gleichsam im „Arbeitsteam“ ihres Herrn in der Chef – Etage sitzen, am besten noch im selben Büro und auf gleichen Sesseln.
Die Perspektive Jesu ist aber eine andere. Er hält es eben nicht mit dem Grundsatz: „Wo ich bin, ist immer oben“. Er ist „unten“ zu finden. „Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“.
Die Bitte der beiden Jünger, rechts und links neben Jesus zu sitzen, wird sich in einer ganz anderen Perspektive erfüllen, als sie es dachten, nämlich bei den beiden Räubern, die mit Jesus gekreuzigt werden. Die hängen tatsächlich rechts und links neben ihm. Und dem einen, der erfasst hat, dass er sich nun an nichts mehr klammern kann, wird versprochen, dass er „noch heute“ mit Jesus in seinem Reich sein wird. So ist die Schule Jesu; so ganz anders! Radikal, von der Wurzel her anders. So ist sein Perspektivenwechsel.
Es war ausdrücklicher Wunsch von Papst Franziskus, dass am heutigen Sonntag in allen Diözesen der Welt ein synodaler Prozess beginnt, der dann einmünden soll in die Bischofssynode vom Oktober 2023. Alle Getauften, alle Christinnen und Christen, der Papst, die Bischöfe, die Priester, die Diakone, die Ordensleute, alle Männer und Frauen, alle Kinder, Jugendlichen und alten Menschen sind mit Jesus in der Spur seines Evangeliums auf dem Weg. Sie sollen aufeinander hören. Das ist die Vision dieser Synode!
An mehreren Stellen des Neuen Testaments begegnet uns die Mahnung Jesu: „Wer Ohren hat, der höre“ (vgl. Mt 11,15) „Der Glaube kommt vom Hören“, ist Paulus in seinem Römerbrief überzeugt (vgl. Röm 10,17). Der heilige Benedikt, der Vater des abendländischen Mönchtums und der Patron Europas, beginnt seine Regel mit dem Wort: „Ausculta – Höre“.
Der Papst hat am 9. Oktober mit dieser Überzeugung zu diesem gemeinsamen Weg eingeladen: „Ich betone, dass die Synode kein Parlament ist, dass die Synode keine Meinungsumfrage ist; die Synode ist ein kirchliches Ereignis und der Protagonist der Synode ist der Heilige Geist. Ohne den Heiligen Geist gibt es keine Synode.“
Dobbiamo ascoltarci a vicenda – alla luce della Parola di Dio. Cristo ci chiama a compiere questo cammino, è Lui il presidente di questo Sinodo, dobbiamo ascoltarlo insieme! Non si tratta di redigere nuovi statuti o una nuova costituzione per la Chiesa! La Sua Parola è la bussola di questo cammino. La conversione interiore - personale e come comunità ecclesiale - è il presupposto fondamentale perché la strada intrapresa porti buoni frutti.
I discepoli Giacomo e Giovanni sperano di ottenere posti e “seggi” sicuri. Gesù vuole invece che si uniscano ad un cammino, il Suo cammino!
Domenica scorsa, Papa Francesco ha concluso la sua omelia in occasione dell’apertura di questo percorso sinodale con l'auspicio: " Cari fratelli e sorelle, buon cammino insieme! Che possiamo essere pellegrini innamorati del Vangelo, aperti alle sorprese dello Spirito Santo. Non perdiamo le occasioni di grazia dell’incontro, dell’ascolto reciproco, del discernimento. Con la gioia di sapere che, mentre cerchiamo il Signore, è Lui per primo a venirci incontro con il suo amore."
Ich übergebe jetzt das Wort dem Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz, der als Sekretär unsere Diözesansynode 2013 – 2015 begleitet hat und den ich gebeten und beauftragt habe, den diözesanen Weg zu begleiten, der heute beginnt und der ein Teil des weltkirchlichen Weges ist, zu dem der Papst uns eingeladen hat…
Reinhard Demetz:
Beim Hören des Evangeliums hat mich heute eine Sache besonders berührt: die Jünger fragen nach einer Position, nach einen Ziel, nach einer Stellung. Jesus verweist sie auf einen Weg, auf einen Weg des Dienstes. Das sind zwei wesentliche Merkmale von Kirche: das Dienen und das Unterwegs sein.
Non si può essere Chiesa stando fermi e non si può essere Chiesa da soli. Si può essere Chiesa soltanto camminando insieme. Siamo chiamati ad uscire dalla logica delle posizioni e del potere, per percorrere assieme le strade della vita, gli uni a servizio degli altri.
Il Papa in questo Sinodo ci chiede di riflettere su COME riusciamo davvero a camminare insieme. E ci invita a farlo all’interno di due contesti molto concreti:
Il primo contesto è il mondo con le sue ferite. Siamo chiamati a metterci a servizio e rispondere assieme alle grandi sfide che l’umanità oggi si trova davanti.
Il secondo contesto il problema dell’abuso del potere ed ad esso collegato le altre forme di abuso, che ci impediscono a metterci con efficacia a servizio gli uni degli altri. Proprio come Giacomo e Giovanni.
Wir werden uns also in dieser Synode der Frage des Dienstes und der Macht stellen. Wer trifft Entscheidungen in unserer Kirche, in der Pfarrei, im Verein, in der Diözese, in der Weltkirche, auf welcher Grundlage und mit welcher Beteiligung? Es ist keine leichte Frage, denn die Frage nach der Macht und nach dem Dienst lässt unweigerlich einen mehr oder weniger großen „Jakobus“ oder „Johannes“ in mir erwachen.
Das Zuhören ist darum für diese Synode zentral. Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand sind unsere Ohren. Es ist ein dreifaches Zuhören: ein Hören auf das Wort, die Heilige Schrift; ein Hören auf die lebendige Tradition; ein Hören auf das Volk Gottes. Und in allem ein Hören auf Gottes Geist.
Wir sollen einen Weg des Zuhörens gehen: Mit der Bereitschaft, uns durch das Zuhören verändern zu lassen. Mit der Bereitschaft, uns in unseren bereits fertigen Vorstellungen „verletzen“ zu lassen. Mit der Bereitschaft, die kirchliche und persönliche Komfortzone zu verlassen, das Kreuz auf uns nehmen. Nur so werden wir offen für das Wirken des Geistes.
Die Frucht dieser Synode wird zu einem großen Teil im Tun selbst bestehen: wird es uns gelingen, einen Weg des Zuhörens zu gehen, der Früchte trägt? Damit dies gelingt, braucht es alle: die Frauen und Männer, die alten und jungen Leute, alle, die sich in den Pfarreien und Vereinen und im täglichen Leben engagieren, die Priester und Diakone, die Ordensleute, den Bischof – sogar die Kurie (J). Es braucht uns alle, mit der Bereitschaft, durch das Zuhören anders zu werden.
Una piccola, ma importante parte di questo cammino sarà la giornata sinodale diocesana il 6 e il 12 novembre. Vi chiedo tutti a prendere parte a questa esperienza. Una Chiesa davvero sinodale, che davvero cammina assieme, non nasce da sola e men che meno nasce dall’alto, dalla gerarchia. È un movimento che parte dalla base, dall’essere battezzati e cresimati e quindi corresponsabili per il cammino della Chiesa.
Proprio per questo ci tengo a sottolineare che il cammino che intraprendiamo non finisce con il documento di 10 pagine che in marzo manderemo a Roma. Anzi: se sarà tutto lì, sarà stato inutile. Una chiesa sinodale, una chiesa sempre più sinodale, si costruisce solo nel tempo, anzi è un cantiere che mai possiamo e mai dobbiamo chiudere.
Papst Franziskus ruft uns zur Umkehr auf, so, wie es Jesus mit seinen beiden Jüngern gemacht hat. Dieser Weg der Umkehr darf nicht bei einem Papier enden. Vielmehr geht es um Fragen, die uns dauerhaft in Unruhe versetzen sollten.
Über den diözesanen synodalen Tag hinaus haben wir ein paar bescheidene Anregungen für einen Weg des Zuhörens erarbeitet. Es ist ein Weg, der weiter und tiefer sein will als das bescheidene Papier, das wir am Ende der diözesanen Phase in Händen halten werden. Das Zuhören hat die Macht, uns zu verändern, weit über diese konkrete Synode hinaus. Sind wir dazu bereit?