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Pressemitteilungen 2013

"Gewissensentscheidung und Eidesverweigerung bei Josef Mayr-Nusser"

Im Liebeswerk in Meran wurde heute das Buch „Gewissensentscheidung und Eidesverweigerung bei Josef Mayr-Nusser. Kon-Texte zur religiösen Erziehung“ von P. Daniel Maas vorgestellt. Josef Innerhofer, Postulator der Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser, hat im Rahmen dieser Buchvorstellung darüber berichtet, wie sich Josef Mayr-Nusser vor seiner Abreise nach Konitz eingehend mit seinem Bruder, dem Priester Jakob, beraten hatte und zur Überzeugung gelangt ist, als überzeugter Katholik und Jugendführer den SS Eid nicht leisten zu dürfen. Die Tatsache, dass Josef Mayr-Nusser in der Rekrutenausbildung mit niemanden über diese seine beabsichtigte Verweigerung des SS-Eides gesprochen hatte, weist für Innerhofer darauf hin, dass Josef Mayr-Nusser gleichzeitig die Entscheidung seiner Kameraden respektiert hatte.Der Autor des Buches „Gewissensentscheidung und Eidesverweigerung bei Josef Mayr-Nusser“, P. Daniel Maas, hat sich in diesem seinen Werk zum Ziel gesetzt, die Verbindlichkeit einer Gewissensentscheidung von Josef Mayr-Nusser systematisch darzustellen und sein ethisches Handeln zu begründen. Der Autor stellte sich hierzu drei Fragen: Die historisch-biographische Frage danach, wie Josef Mayr-Nusser unter den Gegebenheiten seiner Zeit und seiner Kirche gelebt und warum er schließlich so und nicht anders gehandelt und entschieden hatte; die theologisch-ethische Frage, wie dieses sein Handeln vom christlichen Glauben her zu deuten ist; und schließlich die Gewissensfrage: Welche Motivation führte Josef Mayr-Nusser zur Eidesverweigerung aus Gewissensgründen?P. Daniel Maas zeigte auf, dass der Weg Mayr-Nussers bestimmt war von seinem religiös-christlich geprägten Gewissen. Mayr-Nusser gab Zeugnis dafür, dass sein Gewissen einem höchsten Wert verpflichtet ist – demnach begriff Mayr-Nusser sein eigenes Handeln und seine Entscheidung als Antwort auf den totalen Herrschaftsanspruch Christi, als Zeugnisgeben von der Herrschaft Gottes in dieser Welt. „Für Mayr-Nusser war es klar, dass nur Christus einen Führungsanspruch über die Menschen haben kann und er daher niemals den Eid auf einen ,Führer‘ leisten konnte, der Christus und das Christentum radikal ablehnte und bekämpfte“, so der Autor, der die Überzeugung vertritt, dass Josef Mayr-Nusser aufgrund seines Gewissensurteils gar keine andere Wahl blieb: „Die Entscheidung für Christus und die Treue zum Gewissen gaben ihm den Mut zum Nein gegenüber einem barbarischen Unrechtsregime“, so P. Daniel Maas.Der Beitrag von Josef Mayr-Nusser für die heutige Gesellschaft sieht der Kapuziner darin, dass Josef Mayr-Nusser ein Vorbild der Treue zum Gewissens ist, ein Anwalt der Gewaltlosigkeit und des Friedens, sowie ein Warner vor Ideologien.