Lukasfeier mit Bischof Karl Golser

„Neue medizinethische Aspekte der Reproduktionsmedizin“ lautete der Titel des Vortrags von P. Martin Lintner bei der heutigen (16. Oktober 2010) Lukasfeier für Ärzte und Apotheker in der Cusanus Akademie in Brixen, an der auch Diözesanbischof Karl Golser teilgenommen und mit ihnen einen Gottesdienst gefeiert hat.Hauptreferent der Lukasfeier war P. Martin Lintner, Professor für Moraltheologe an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, der zum Thema „Neue medizinethische Aspekte der Reproduktionsmedizin“ referierte. Dabei ging er zunächst auf die Position der Katholischen Kirche zur künstlichen Befruchtung ein und hob hervor, dass das römische Lehramt die künstliche Befruchtung als moralisch unannehmbar ablehne. In einem zweiten Teil sprach P. Lintner vom Umgang mit einer nichtgewollten Kinderlosigkeit und ging dabei der Frage nach einer möglichen existentiellen und spirituellen Bewältigung der schmerzlichen Erfahrung eines Paares, dass ihm das Geschenk eines eigenen Kindes verweigert bleibt, nach. Im dritten Teil gab der Referent Aufschluss über die Reproduktionsmedizin aus der Sicht der Frau. Dabei zeigte er auf, dass die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung einem ungewollt kinderlosen Paar nicht ein „mehr an Wahl- und Entscheidungsfreiheit“ biete und auch nicht ausschließlich dem umfassenden Wohl der Betroffenen diene, sondern vielfältige Formen von neuem Leid schaffen kann.Bei der anschließenden Eucharistiefeier in der Kapelle der Cusanus-Akademie beschrieb Bischof Karl Golser die Bedeutung und das Wirken des Evangelisten Lukas, der Schiffsarzt war und ein Evangelium sowie die Apostelgeschichte verfasst hatte. In diesem Zusammenhang legte der Bischof in seiner Predigt in Anlehnung auf das Tagesevangelium besonderen Wert auf die Kraft des Gebets und das Vertrauen auf das Gebet, das vertrauensvoll und in rechtem Glauben an Gott gerichtet sein soll.