Zum Hauptinhalt springen
Pressemitteilungen 2021

„Nahe und gemeinsam“: Diözese eröffnet kirchliches Arbeitsjahr

Nahe und gemeinsam: Dieses Begriffspaar stellt die Diözese Bozen-Brixen in den Mittelpunkt des kirchlichen Arbeitsjahres und rückt damit die Kirche vor Ort und die Kirche, die nahe am Menschen ist, in den Fokus. Bei der Pastoraltagung in der Brixner Cusanus-Akademie bereitet sich die Südtiroler Kirche heute und morgen (17. und 18. September) auf die kommenden Herausforderungen vor. Drei konkrete Schritte sollen die Pfarreien und die ganze Ortskirche umsetzen: die Präsenz der Kirche vor Ort dank des Engagements der Pfarrgemeinderäte; das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes sowie der Einsatz für die Bedürftigen durch die Pfarrcaritas. Erste Höhepunkte im Arbeitsjahr sind die Bischofssynode sowie die Pfarrgemeinderatswahlen im Oktober.

Mit dem Jahresthema „Auf Dein Wort hin… nahe und gemeinsam“ wird die Umsetzung der Beschlüsse der Diözesansynode 2013-2015 fortgesetzt. Mit dem Motto „Nahe und gemeinsam“ wird die Kirche vor Ort, nahe am Menschen in den Fokus gerückt. „Als Christen leben wir aus einer doppelten Nähe: aus der Nähe zu Christus und aus der Nähe zu den Menschen an unserer Seite. Diese Bedeutung der Nähe ist uns besonders angesichts der erzwungenen Distanz in der Corona-Pandemie aufgegangen“, sagte Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz heute zu Beginn der Pastoraltagung.

Pfarrgemeinderatswahlen, Bibelgemeinschaften und Pfarrcaritas

Mit der Pastoraltagung wird im September immer das kirchliche Arbeitsjahr eröffnet. Die Tagung liefert Impulse zu den Arbeitsschwerpunkten der Ortskirche. Drei konkrete Schritte werden den Pfarreien und der ganzen Ortskirche über das neue Jahresthema ans Herz gelegt: die Präsenz der Kirche vor Ort dank des Engagements der Pfarrgemeinderäte, die im Herbst neu gewählt werden; das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes und die Erfahrung seiner Nähe in kleinen Gemeinschaften; der Einsatz für die Armen und Bedürftigen und die Förderung des Gemeinwesens durch die Pfarrcaritas.

Drei Referate

Das Jahresthema ist heute mit drei Vorträgen vertieft worden: Der Auftaktvortrag der Theologin Veronika Prüller Jagenteufel, geistliche Assistentin der Caritas der Diözese St. Pölten, hat die christliche Hinwendung zu den Armen in den Mittelpunkt gestellt. „Wo sind also die Armen bei uns? Sind wir eine Gemeinde, eine Kirche, in der sich arme Menschen wohl fühlen? Und andersherum: Ist die Gemeinde so, dass sich Menschen mit ihrer Not, materieller oder anders gelagerter Not, ohne Scham sehen lassen können? Hier bedarf es einer großen Achtsamkeit und eines feinen Fingerspitzengefühls, denn viele menschliche Notlagen sind eben in unserer Gesellschaft mit Scham behaftet. Niemand will mit der eigenen Betroffenheit im Scheinwerferlicht stehen. Zugleich tut es oft gut, wenn jemand die Not erkennt und zur Sprache bringt“, sagte Prüller Jagenteufel.

Der Beitrag von Assunta Steccanella, Pastoraltheologin aus Padova, legte den Fokus auf das Zuhören: „Una Chiesa in ascolto“. Ausgehend vom Hören auf die Wirklichkeit und im Einklang mit dem Wort Gottes hat Steccanella mögliche mögliche Koordinaten aufgezeigt, die dem Weg der christlichen Gemeinschaften über das Zuhören Orintierung in der heutigen Zeit geben können.

Der Bischof von Feldkirch, Benno Elbs, hat seine Erfahrungen als Psychologe, Pastoralamtsleiter und nicht zuletzt als zuständiger Bischof für das Thema Caritas in Österreich in seinen Vortrag einfließen lassen: „Werft eure Zuversicht nicht weg. Zum Auftrag der Kirche in Zeiten des Umbruchs“. Der Bischof begann seine Ausführungen mit einem Bild aus der Bibel: „Die Apostelgeschichte endet mit einem Schiffbruch. Ich denke, dass der Autor, der Evangelist Lukas, diese Symbolik bewusst gewählt hat. Sie spricht für sich: Die Zeit der Kirche beginnt mit einem Schiffbruch. Ist das nicht auch unsere Situation? Haben nicht auch wir das Gefühl, dass die Kirche, das Schiff Petri, haltlos im offenen Meer treibt und wir – brutal gesagt – nach und nach Dinge aufgeben und über Bord werfen, um einen Untergang zu verhindern?“ Der Bischof kam in seinen Ausführungen dann zum Schluss, dass für das Christsein in den Pfarreien drei Punkte wichtig sind: „Die erste ist: Gotteserfahrung ermöglichen. Eine Pfarrgemeinde sollte Orte schaffen, wo Menschen ihre Beziehung zu Gott entdecken und stärken können. Das Zweite ist die Sorge um die Mitmenschen. Und das Dritte: Es braucht zeichenhaftes Handeln. Damit meine ich ein Handeln, das eine hohe Symbolhaftigkeit mit sich bringt und so große Wirkung entfalten kann.“

 

Die Pastoraltagung in Bildern