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Pressemitteilungen 2010

"Priestersein im Umbruch"

Heute, 15. April 2010, fand das dritte Treffen der Reihe „Priestersein im Umbruch“ in der Cusanus Akademie in Brixen statt. Bei diesen Treffen geht es darum, dass Priester ihre pastoralen Erfahrungen in der Umbruchsphase der Kirche auszutauschen und gemeinsam Perspektiven für die Zukunft entwickeln.„Kein Jammern und Klagen, sondern eine positive Zukunftssicht für die Rolle und Aufgabe des Priesters in dieser Umbruchsphase zeichnete diese Treffen aus“, so Toni Fiung, der diese Treffen gemeinsam mit Maria Sparber moderiert hat. Er betonte: „Der Umbruch, den die Kirche erlebt, kann und soll auch ein Aufbruch sein. Es gibt neue Wirklichkeiten, neue Fragen, auch neue Möglichkeiten.“ Gerade diese Fragen und Möglichkeiten waren Inhalt der Diskussion.So war es Bischof Karl Golser, der u.a. dazu anregte, künftig interessierten Priester auch die Möglichkeit der Supervision anzubieten und vermehrt auf die „vita communis“, die Gemeinschaft der Priester, zu bauen, da dadurch sowohl gegenseitige Unterstützung unter den Geistlichen als auch ein zielführender Einsatz der je eigenen Fähigkeiten und Gaben erzielt werden können.Als weiteres Ziel sahen die Teilnehmen die Bildung von sog. Pastoralteams an, die neben dem Pfarrgemeinderat als kompetente Mitarbeiter den Pfarrer entlasten und Mitverantwortung übernehmen können.Fiung gab auch zu bedenken, dass das Priesterjahr vermehrt zur Überzeugung führen kann, dass die Berufung zum Priester nicht ein Anstellungsverhältnis, sondern eine lebendige Beziehung zu Christus und zu den Menschen sei. Jesus habe Petrus nicht nach seinen künftigen pastoralen Plänen oder kirchenpolitischen Richtungen gefragt, sondern einzig und allein nach seiner Liebe zu ihm. „Die Liebe ist das wichtigste Kriterium für eine spezifische Berufung in der Nachfolge Jesu“, so Fiung, der auch darauf zu sprechen kam, dass die Sendung des Priesters nicht im Machen, sondern im Sein bestehe. „Gerade in einer Zeit des Umbruchs in Kirche und Gesellschaft soll der Priester als Geistlicher nicht primär als Manager tätig sein“, so der Familienseelsorger, der in diesem Zusammenhang auf die verschiedenen Möglichkeiten einer Seelsorge in gemeinsamer Verantwortung hinwies. „Die Seelsorge von morgen ist entweder eine gemeinsame Seelsorge von Priestern und Laien, oder sie ist keine mehr“, so Fiung.