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Pressemitteilungen 2012

Stellungnahme des Referats für Ökumene und interreligiösen Dialog und der diözesanen Kommission für soziale Gerechtigkeit

Solange die Täter, die am 3. Mai 2012 den Anschlag auf jene Personen verübt haben, die im Flüchtlingszentrum „Fischerhaus“ in Vintl wohnen, nicht bekannt sind, ist es nicht möglich festzustellen, ob es ein Akt der Intoleranz gegenüber Ausländern war, oder ob es sich um Spannungen zwischen rivalisierenden Einzelpersonen handelt.
Wir verurteilen auf jeden Fall die erfolgte Gewaltanwendung, die niemals gerechtfertigt ist und die wir als Christen mit Entschiedenheit ablehnen.
Unser Land macht seit Jahren die Erfahrung, dass der Weg des Dialogs und des gegenseitigen Respekts der richtige Weg für ein friedliches Zusammenleben zwischen den verschiedenen Kulturen ist. Die Ortkirche ist seit Jahrzehnten darum bemüht, das Verständnis zwischen den Kulturen und Sprachgruppen zu fördern – im Respekt vor den jeweiligen Besonderheiten, wobei die Unterschiede vor allem als Reichtum verstanden werden.
Gegenüber Einwanderern und Flüchtlingen, die politisches Asyl beantragen, da sie aus einem Kriegsgebiet stammen oder politische Unterdrückung erlitten haben, gilt besondere Aufmerksamkeit und verstärkte Solidarität, indem für ihre Sicherheit und für den Respekt ihrer Menschenwürde Sorge getragen wird.
Die Schwierigkeiten aufgrund der erzwungenen Trennung von ihrem Herkunftsland und oft auch von ihren Familien, sowie die neue Umgebung, in der sie sich nun befinden, die kulturellen und religiösen Unterschiede, auch die wirtschaftliche Unsicherheit sind eine große Belastung für diese Personen.
Ein Ereignis wie jenes in Vintl soll uns zu gewissenhaftem Nachdenken anregen: Intoleranz und Gewalt jeder Art sind immer ein Zeichen kultureller und religiöser Unfreie. Davon soll man sich entschieden distanzieren und neben der Suche der Täter soll man sich darum bemühen, gegen jede Form der Intoleranz und des Rassismus vorzugehen.
Wertschätzung gebührt der Provinz Bozen, die Flüchtlinge aufgenommen hat; Dankbarkeit jenen Gemeinden, die Integration fördern; moralische Unterstützung den Mitarbeitern des Vereins „Volontarius“. Besondere Anerkennung gilt auch dem Einsatz der Pfarrcaritas von Vintl, die sich stets um Integration bemüht hat.
Der morgige Besuch von Bischof Ivo Muser im Flüchtlingszentrum „Fischerhaus“ in Vintl ist ein konkretes Zeichen für den Einsatz der Diözese auch für Flüchtlinge und Einwanderer.