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Pressemitteilungen 2015

Synode: den synodalen Stil weiter pflegen

Eine Agentur für die Kommunikation der Diözese, Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Welt der Kunst und Kultur, ein neuer Umgang der Kirche mit ihrem Vermögen. Diese sind einige der Themen, die in der letzten Session der Diözesansynode behandelt wurden. Zuletzt wurde der Synodenrat gewählt, der den Auftrag hat, die Umsetzung der Synode zu überwachen. Die Arbeiten der Synode endeten mit einer Ansprache des Bischofs an die Synodalen: „Der Geist dieser Synode, dieses miteinander-Gehen, soll auch weiterhin unsere Ortskirche prägen.“
Die Themen Kultur und Kommunikation bildeten das letzte Handlungsfeld vom Bestimmungspaket, welches die Synodalen debattiert und abgestimmt haben. Unter den verabschiedeten Maßnahmen findet sich die Bildung einer Agentur, die als zentrale Plattform die Kommunikation der Ortskirche in allen Landessprachen koordiniert. Ein weiterer Akzent wird auf Initiativen gesetzt, die den Dialog mit den Geisteswissenschaften und mit Personen fördert, die dem Glauben fernstehen. Die Synode sieht eine Kirche, die Brücken zu den Menschen baut, die enttäuscht oder misstrauisch sind, die mit der Welt der Kunst und Kultur sowie mit anderen Konfessionen und Religionen in Dialog steht.
Was das Vermögen und die Finanzgebahrung der Diözese betrifft wurde auf Grundlage eines Reflexionspapiers der Fachgruppe Finanzen eine lebhafte Debatte geführt. Neben der Notwendigkeit einer stärkeren Transparenz und einer verstärkten Einbindung der Gläubigen in die Finanzierung der Pastoral hat die Fachgruppe auch vorgeschlagen, dass sich die Ortskirche mittelfristig von allen Vermögensanlagen trennt. Vor allem dieser Punkt hat zu einer angeregten Auseinandersetzung geführt: ein großer Teil des Vermögens gehe auf Stiftungen zurück, sodass die Kirche an den Stifterwillen gebunden sei, andererseits wurde argumentiert, dass die Einstellung von Personal für die Pastoral ohne angemessene finanzielle Rücklagen zur Sicherung der Gehälter verantwortungslos wäre. Die verschiedenen Argumente, die in der Session gesammelt wurden, werden nun in den Text der Fachgruppe eingearbeitet und in der Dokumentation der Synode veröffentlicht.
Letzter Akt der Synode war die Wahl von drei Synodalen für den Synoderrat, welcher die Aufgabe hat, die Umsetzung der Synodenbeschlüsse zu beobachten und ihre Wirksamkeit in
Hinblick auf die Visionen zu überprüfen. Der Synodenrat besteht aus dem bisherigen Präsidium der Synode (Eugen Runggaldier, Paola Cecarini, Annamaria Fiung, Sepp Hollweck, Luis Gurndin, don Pierluigi Tosi, Lisa Huber, Reinhard Demetz) sowie aus drei weiteren Mitgliedern (Schwester Klara Rieder, Albert Ebner und Paolo Valente), die heute gewählt wurden.
Nach zwei Jahren eines langes Wegs, auf dem die Synodalen diskutiert, sich begegnet und zum Teil auch scharf auseinandergesetzt haben, hat sich Bischof Muser bei den Synodalen für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Erneuerung der Ortskirche bedankt. “In diesen beiden Jahren der Synode haben wir einen synodalen Stil eingeübt, ganz im Sinne von Papst Franziskus”, sagte der Bischof. „Unter den von euch verabschiedeten Maßnahmen gibt es einfachere aber auch komplexere, die einen längeren und auch schwierigen Weg erfordern. Dies soll uns nicht entmutigen und uns die Freude daran nehmen, gemeinsam weiter zu gehen, weiter „Synode“ zu machen“. Auch für die Zukunft wünscht sich der Bischof in unserer Diözese „viele „offene Räume“, die wir wollen und ins Leben rufen, damit Glaube und Kirche im öffentlichen Kontext Südtirols zum Thema werden – durchaus auch kontrovers, aber gemeinsam und in einem echten Hören auf Ihn und auf einander, aber auch in einem offenen Dialog mit der pluralen Wirklichkeit unserer Gesellschaft.“
Was wird der erste Schritt nach Abschluss der Synode sein? „Es wird nun darum gehen, die Beschlüsse der Synode gut zu kommunizieren damit die Visionen und Maßnahmen auch umgesetzt werden und im Alltag greifen. Der erste konkrete Schritt wird die Reform der Kurie sein, für welche die Synode eine klare Richtung vorgegeben hat, nämlich die sprachgruppenübergreifende Zusammenführung der Ämter, mit der das Zusammenleben der Sprachgruppen unseres Landes gefördert werden soll“, betont Eugen Runggaldier, Moderator der Synode.

Weitere Informationen unter www.bz-bx.net/synode oder Facebook und Twitter.