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Pressemitteilungen 2010

"Wir sind an der Zusammenarbeit interessiert"

Oberstaatsanwalt Guido Rispoli hat heute Abend (19. April 2010) Bischof Karl Golser besucht. „Sexueller Missbrauch in kirchlichen Strukturen“ war das Thema des Gegenbesuchs von Oberstaatsanwalt Rispoli beim Diözesanbischof.Die Offenheit, mit der die Diözesanleitung dem Thema „sexueller Missbrauch in kirchlichen Strukturen“ begegnet, hat dazu geführt, dass knapp 50 Mails an die Diözesanleitung geschickt worden sind. Die Diözesanleitung ist aktiv um eine historische Aufarbeitung und eine ehrliche Aufklärung von solchen Vorwürfen bemüht. Sie stellt sich auf die Seite der Opfer und trägt durch verschiedene Initiativen dazu bei, ein Klima des Dialogs aufzubauen. Die Mehrzahl der eingegangenen Mails beschränkt sich auf Anregungen oder auf Kritik und setzt sich mit den harten Erziehungsmethoden in kirchlichen Einrichtungen auseinander, die einige Jahrzehnte zurückliegen. Eine ganz geringe Zahl von Anschuldigungen haben sexuelle Übergriffe von Priestern auf Minderjährige zum Inhalt. Auch diese Vergehen liegen sehr weit zurück und sind strafrechtlich gesehen verjährt. Dennoch haben die Opfer ein Recht darauf, gehört zu werden. Nach Wegen der Aufarbeitung soll gemeinsam gesucht werden.Das Gespräch mit Oberstaatsanwalt Rispoli sollte auch dazu dienen, sich über das gemeinsame Vorgehen zu informieren, das angewandt wird, wenn es zu berechtigten Vorwürfen sexuellen Missbrauchs innerhalb der Kirche kommt.„Niemand erwartet, dass sich diese schmerzhafte Situation, in der sich die Kirche derzeit befindet, schnell lösen lässt. Es sind positive Schritte gesetzt worden, aber es bleibt noch vieles zu tun. Es geht darum, die Wahrheit über das ans Licht zu bringen, was in der Vergangenheit geschehen ist; es geht auch darum, präventive Maßnahmen in der Aus- und Fortbildung von Geistlichen zu setzen“, so Bischof Karl Golser.