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20. Todestag: Gedächtnisgottesdienst für P. Luis Lintner in Maria Weißenstein

Montag, 16. Mai 2022, 10 Uhr

Maria Weißenstein

Mit Hochw. Josef Matzneller

10 Uhr: Gedenkgottesdienst mit Hochw. Josef Matzneller

11 Uhr: Austausch - Erzählungen über das Leben von Padre Luis

Vor 20 Jahren ist der Aldeiner Missionar Luis Lintner in Brasilien auf offener Straße erschossen wurde. Es waren wohl sein Einsatz für die Armen und seine Kritik an den Machthabern, die ihn am 16. Mai 2002 das Leben gekostet hatte. In Maria Weißenstein wird am Montag, 16. Mai 2022, um 10 Uhr ein Gedächtnisgottesdienst für Padre Luis gefeiert. 

22 Jahre lang arbeitete Luis Lintner als Priester und Missionar in Brasilien: von 1980 bis 1991 in der Pfarrei Tabocas und von 1992 bis 2002 in den Favelas von Salvador de Bahia. Davor wirkte er sieben Jahre lang als Jugendseelsorger in der Lichtenburg in Nals und fünf Jahre als Kooperator in Nals, Tiers, Terlan und Naturns.

Der Neffe von Luis Lintner, P. Martin M. Lintner, ist die Authentizität des Onkels in besonderer Erinnerung geblieben, wie er anlässlich des 15. Todestages seines Onkels erzählte: „Luis lebte das, was er predigte.“ Luis Lintner sei ein ruhiger, tiefsinniger und überlegter Mensch gewesen, sagte P. Martin Lintner. Er sei den Menschen auf Augenhöhe begegnet, ihre Würde für ihn unantastbar gewesen. So habe der Missionar für obdachlose Menschen genauso ein offenes Ohr gehabt wie für alleinerziehende Frauen und solche, die Gewalt erlebten. Er setzte sich für junge Leute aus den Armenvierteln ein, die sich wegen fehlender Arbeit prostituierten oder mit Drogen handelten.

Pina Rabbiosi aus Sondrio hat 21 Jahre lang mit Luis Lintner in Brasilien gearbeitet. Sie hat ihn unter anderem beim Bau des Sozialzentrums „Casa do Sol“ in der Favela Cajazeiras in Salvador de Bahia unterstützt. Dieses konnte er unter anderem mit Südtiroler Hilfe realisieren. Nach seinem Tod am 16. Mai 2002 hat Pina Rabbiosi seine Arbeit 13 Jahre lang fortgeführt. Inzwischen lebt sie wieder in Italien, besucht die Menschen in Brasilien aber jährlich. Rund 100 Kinder können in der „Casa do Sol“ den Kindergarten und die Vorschule besuchen.

Bei seinen Heimatbesuchen hat Luis Lintner immer wieder radikale Veränderungen gefordert: Die Veränderungen müssten im reichen Norden der Welt stattfinden und seien nicht vom Süden zu erwarten, erklärte der Missionar den Politikern und Priesterkollegen. Sein Einsatz trug unter anderem auch dazu bei, dass in Südtirol im Spätsommer 1991 das Gesetz zur Entwicklungszusammenarbeit verabschiedet wurde.