Die Heiligen und Seligen des heutigen Tages sind Eusebius, Christiana, Carlo Steeb und Virginia.
Eusebius kam schon als Kind mit seinen Eltern nach Rom. Er genoss eine hervorragende Ausbildung und wurde zum Priester geweiht. 340 wurde er erster Bischof von Vercelli. Dort führte er als erster im Abendland das gemeinsame Leben ein: eine halbklösterliche Gemeinschaft, ähnlich der Mönchsgemeinschaft, wie sie später Augustinus begründete. Als er bei der Synode von Mailand 355 gegen eine Verurteilung des Patriarchen Athanasios von Alexandria stimmte, der als konsequenter Bekämpfer des Arianismus galt, wurde er vom Kaiser für sieben Jahre in die Wüste nach Palästina verbannt. Zurück in seiner Diözese setzte sich Eusebius danach vor allem für Bekämpfung des Arianismus ein.
Christiana war eine Sklavin und lebte zur Zeit Kaiser Konstantins als Gefangene bei den Georgiern. In der Haft soll sie durch ihr Gebet und ihr vorbildliches Leben viele Menschen zum christlichen Glauben geführt haben. Als auch König Mirian im Jahr 322 durch ein Wunder bekehrt wurde, erklärte er 337 das Christentum zur Staatsreligion. Christiana starb um 335.
Johannes Heinrich Karl Steeb, genannt Carlo, stammte aus Tübingen und kam als Handelslehrling nach Frankreich. Als dort die Revolution ausbrach, musste er nach Italien fliehen und lies sich in Verona nieder. Unter dem Eindruck der gläubigen Familie seines Hausherrn konvertierte er im Alter von 19 Jahren zum Katholizismus und wurde 1796 zum Priester geweiht. Er wirkte in Verona auch als Theologieprofessor und als Seelsorger in den armen Vierteln der Stadt. Carlo kümmerte sich auch um Gefangene und um Kranke und im Krieg um verletzte Soldaten. 1840 gründete er die Kongregation der "Schwestern der Barmherzigkeit". Carlo Steeb starb am 15. Dezember 1856 in Verona und wurde 1975 seliggesprochen.
Virginia Centurioni war die Tochter des Herzogs der Republik Genua. Sie heiratete im Alter von 15 Jahren gegen ihren Willen Gaspare Grimaldi Bracelli, aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Nach dem Tod ihres Gatten stellte sie ihr Leben ganz in den Dienst Nächstenliebe. Um 1625 gründete sie das "Zentrum des Herrn der Barmherzigkeit, des Beschützers der Armen, Jesus Christus". 1631 richtete sie ein Haus zur Versorgung von Pestkranken und Hungernden ein. Später zog sich Virginia aus der Leitung des Armenhauses und der Schwesternschaft zurück, und widmete ihre Arbeit den Armen auf der Straße. Immer wieder trat sie vermittelnd in Konflikten der Stände auf, und ihre mystische Begabung wurde zunehmend deutlich. Virginia starb am 15. Dezember 1651. 2003 wurde sie heiliggesprochen.