Im deutschsprachigen Raum feiert die Kirche heute das Fest Mariä Namen. Im Heiligenkalender stehen heute die Namen Degenhard, Ailbe, Gerfrid, und Guido.
Das Fest Mariä Namen, das heute gefeiert wird, wurde im Jahre 1513 erstmals in der Diözese Cuenca in Spanien gefeiert. Bald baten auch andere Diözesen um dieses Vorrecht. Nach dem Sieg über die Türken bei Wien 1683 wurde der Tag durch Papst Innozenz XI. als Fest für die ganze abendländische Kirche eingeführt. Im römischen Generalkalender von 1970 wurde dieses Fest gestrichen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt darstellt. Im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet blieb das Fest Mariä Namen wegen des historischen Bezugs zum Sprachgebiet jedoch erhalten. Früher hatten die Armen an diesem Tag das Recht, auf den Feldern liegen gebliebenes Korn zu sammeln.
Degenhard war Laienbruder im Benediktinerkloster Niederaltaich. Zusammen mit zwei Gefährten zog er sich als Einsiedler erst in die Gegend um Frauenau im bayerischen Wald, dann nach Bischofsmais zurück. Hier errichtete er 1344 eine Kapelle, die Bartholomäus geweiht wurde. Degenhard gab 30 Jahre lang ein Beispiel strengster Buße und stand vielen Menschen als Helfer und Berater zur Seite. Er starb am 12. September 1374.
Ailbe war ein Schüler des Patrick von Irland, wohl von ihm zum Priester geweiht. Die Legende berichtet, dass er als Kind ausgesetzt wurde, um von Wölfen gefressen zu werden, aber eine Wölfin ihn aus Mitleid säugte. Als Ailbe dann Bischof war, kam eine von einer Jagdgesellschaft verfolgte Wölfin zu ihm, er beschützte sie und versorgte sie und ihre Jungen täglich. Ailbe starb um 540.
Gerfrid von Münster war Neffe und Schüler von Bischof Liudger von Müster. 809 wurde er dessen Nachfolger. Er steckte viel Arbeit in den Ausbau der Organisation des Bistums. Gerfrid starb am 12. September 839 und wurde in der Abtei von Werden, heute ein Stadtteil Essens beigesetzt.
Guido – oder Wido – war zunächst Bauernknecht, später Küster und danach Kaufmann in Laeken bei Brüssel. Am 12. September 1012 starb er in Anderlecht an der Pest. Hundert Jahre später wurden Guidos Gebeine von Bischof Odo erhoben. Sein Grab in der heute nach ihm benannten Stiftskirche von Anderlecht wurde ein Wallfahrtsort, an dem sich viele Wunderheilungen ereigneten. Guido ist Patron der Stadt Anderlecht, Patron der Küster, Glöckner und Knechte, sowie gegen Viehseuchen.