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Mit Zuversicht ins neue Schuljahr

Liebe Religionslehrerinnen!
Liebe Religionslehrer!
Liebe Leserinnen und Leser!

Wir stehen am Beginn eines neuen und vermutlich sehr herausfordernden Schuljahrs. Kürzlich hat jemand die gesamte Covid19-Krisensituation so zusammengefasst: Sicher ist, dass alles unsicher ist! Die gemachten Erfahrungen des letzten Schuljahres können und werden hoffentlich hilfreich sein, das zu beginnende Schuljahr so gut als möglich zu starten.

Eines wurde im vergangenen Schuljahr mehr als deutlich, dass der Religionsunterricht zu den „systemrelevanten Fächern“ zählt. Leider sehen das nicht alle so. Beziehungsarbeit und Interaktion gehören unbestritten zum Bildungsauftrag der Schule. Dafür hat der Religionsunterricht einen wichtigen Beitrag geleistet und wird diesen auch im neuen Schuljahr leisten.

Der Wunsch nach Präsenzunterricht ist bei allen Beteiligten groß. Dieser Wunsch wurde bei all den Gesprächen, die Generalvikar Eugen Runggaldier, Inspektor Christian Alber, der Vorsitzende der Berufsgemeinschaft Ricardo Brands da Silva und ich mit den Verantwortlichen im Bildungsbereich unseres Landes im Sommer geführt haben, mit Nachdruck eingefordert.

Die ersten Tage sind wesentlich mit Planungsarbeit gefüllt. Alle Planungen werden heuer vermutlich mit Vorbehalt getätigt werden. Alternativvorschläge werden mitbedacht werden müssen. Bestimmte Methoden können nicht angewendet werden. Das alles bedeutet auch Mehrarbeit.

Dennoch oder gerade deshalb wünsche ich uns allen, dass wir das neue Schuljahr mit Zuversicht angehen. Es geht darum den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, unseren Kolleginnen und Kollegen und uns selbst in dieser Zeit der Krise Perspektiven aufzuzeigen, existentielle Fragen und Antwortmöglichkeiten dazu anzubieten. Ich denke an Fulbert Steffensky, der im Buch Schwarzbrot-Spiritualität schreibt: „Ich wünsche mir einen Religionsunterricht, der unsere Kinder gewaltfrei und deutlich einführt in die Sprache der Hoffnung, des Trostes, der Gerechtigkeit, des Lobes und des Aufruhrs. In jener Sprache sollen junge Menschen auf die Grundfragen stoßen, die wir an das Leben haben: Woher kommen wir? Was sollen wir? Wohin gehen wir? Was ist Recht? Warum leiden wir? Eine Schule hat ihren Sinn als Bildungseinrichtung verloren, wenn sie nur noch beantwortbare Fragen stellt und behandelt. Ohne diese Grundfragen an das Leben und ohne die Kenntnis alter Modelle ihrer Beantwortung verlieren und verstricken sich Menschen in ihren eigenen richtungslosen Informationen und in ihrer reinen Heutigkeit. Unsere Gefahr ist, dass wir uns zufrieden geben mit allem, woran man herumbasteln kann, und dass das Basteln Orientierung, Deutung und Ethos ersetzt. … Religion teilt übrigens mit Musik, Kunst, Literatur eine wundervolle Eigenschaft: sie ist nicht unmittelbar verwertbar. Schon darum sind diese Fächer mir lieb in einer funktionalistischen Gesellschaft, die Effizienz und Beherrschung des Lebens zu ihrem alleinigen Sinn macht.“

Nun zu einigen Informationen aus dem Amt:

Am Freitag, 02. Oktober ‘20 feiert Bischof Ivo Muser mit den Religionslehrer/inne/n aller Sprachgruppen einen Gottesdienst im Dom zu Bozen. Diese Eucharistiefeier wurde von der Berufsgemeinschaft der Religionslehrer/innen initiiert und wird heuer zum dreizehnten Mal gefeiert. Sie ist eine gute Gelegenheit, die Gemeinschaft der Religionslehrpersonen aller Schulstufen und Sprachgruppen bewusst zu erleben und sich gegenseitig zu stärken. Innerhalb des Gottesdienstes werden wieder einige Religionslehrpersonen gesendet und bekommen die kirchliche Beauftragung auf Dauer. Der Gottesdienst beginnt um 18.00 Uhr. Die ausführliche Einladung finden Sie hier.

Am Freitag, 20. November ‘20 findet der zehnte Tag aller Religionslehrer/innen statt. Das Thema der heurigen Fortbildung lautet: „Weltreligionen und Weltethos in der Schule“. Referentinnen sind: Julia Willke und Verena Weihgold-Bauer, beide aus Tübingen. Die Leitung und Koordination der Tagung hat der Kollege Hans Kiem. Bitte melden Sie sich rechtzeitig für diese Tagung an. Die Plätze sind auf Grund der Coronaregelungen beschränkt (Fortbildung 45.08 in der Fortbildungsbroschüre).

Verweisen darf ich auf den TheoTag 2021. Er ist für Dienstag, 09. März 2021 geplant. Wir hoffen, dass er auch durchgeführt werden kann. Die Religionslehrpersonen der Maturaklassen bekommen rechtzeitig die entsprechenden Unterlagen persönlich zugeschickt. Ausserdem werden die Informationen auf der Internetseite veröffentlicht.

Ich wünsche allen Religionslehrerinnen und Religionslehrern ein gutes Schuljahr und allen Leserinnen und Lesern eine gute Zeit.

Zweifaches Verständnis von Religion.

Es kann hilfreich sein, mit dem deutsch-amerikanischen Theologen und Philosophen Paul Tillich (1886-1965) einen doppelten Begriff von Religion zu unterscheiden. Er unterscheidet zwischen „Religion im engeren Sinn“ und „Religion im weiteren Sinn“.

            „Religion im engeren Sinn“ meint die einzelnen voneinander abgegrenzten Religionen, wie wir sie kennen und benennen. In diesem Sinn hat jede Religion ihre besondere, eigene Entstehungs- und Verlaufsgeschichte, ihre besonderen hl. Schriften und ihre Lehren, ihre soziologische Struktur, ihren jeweiligen hierarchischen Aufbau und ihre besonderen Formen der Pflege der Beziehung zu Gott. In diesem Sinn sind Religionen voneinander zu unterscheiden und zeigen Veränderungen und Entwicklung.

            „Religion im weiteren Sinn“ meint die Tatsache, dass alles was sich in der Welt und im Leben ereignet, immer auf das Absolute bezogen bleibt. Nicht nur in der konkreten Religion im engeren Sinn, sondern in allen Bereichen strebt der Mensch über das Gegebene hinaus und sucht das Bessere und Vollkommenere. Auch im ganz profanen Bereich ist der Mensch, was immer er tut, stets getrieben und angezogen vom Wahren, Schönen, Guten, vom Sinnhaften. Hinter allem noch so profanen kulturellen Streben bleibt der Mensch auf das Unendliche, Unbedingte und Vollkommene und damit auf Gott bezogen. Religion bzw. das Religiöse wohnt in diesem Sinne jedem Vollzug des Lebens inne. Sogar das Schuldhafte und Negative verweist indirekt auf das Gute, das versäumt wurde.

            Im Religionsunterricht geht es demnach zunächst darum, die Ausdrucksweisen der eigenen Religion, ihre Geschichte, ihren Aufbau, ihre heiligen Schriften, ihre konkreten religiösen Ausdrucksformen und ihre ethischen Richtlinien in Form von „schulischem Wissensstoff“ kennen zu lernen. Zum anderen zeigt der Religionsunterricht auf, dass alle Bereiche des täglichen Lebens, alle menschlichen kulturellen Äußerungen, alle Vollzüge des Individuums und der Gesellschaft auf einen umfassenden, unbedingten Sinn bezogen sind.

            Dabei vermittelt sich dem Schüler das Bewusstsein der letztgültigen Geborgenheit in einem Sinnzusammenhang, der durch Gott gegeben ist. Dies trägt dazu bei, in den Kindern und Jugendlichen jenes Urvertrauen ins Leben zu stärken, das für ihre existenzielle und moralische Identität lebenslang entscheidend wichtig ist.

  • Josef Torggler Tel. +39 0471 306 283 oder 0471 271614 E-Mail josef.torggler@bz-bx.net

Informationen aus dem Inspektorat

Liebe Religionslehrer*innen,

nun ist es endlich bald so weit: Die Schulen öffnen wieder ihre Pforten!

Das Schuljahr 2020/21 wird ein besonderes Schuljahr, weil es unter veränderten Bedingungen startet. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebes erfolgt nicht ohne Vorsicht und Respekt vor der Dynamik einer ansteckenden Infektionskrankheit. Wir wissen, dass die Situation fragil ist und sich die Infektionslage rasch verändern kann. Die Verantwortlichen haben über den Sommer aber ein Konzept und eine Strategie erarbeitet (siehe Übersichtstabelle), sodass wir vorbereitet in den Schulstart gehen. Es gilt Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzuhalten, Unsicherheiten auszuhalten und neue Routinen vor Ort zu entwickeln. Mancherorts müssen aufgrund der beengten Raumsituation Klassen geteilt werden, immer wieder wird es wohl auch zu Teilschließungen für einzelne Klassen oder ganzer Schulstellen kommen. Auch müssen wir damit rechnen, dass Lehrpersonen und Schüler*innen nach Coronafällen in Quarantäne geschickt werden. Manche kritisieren die Maßnahmen gegen das Coronavirus als völlig übertrieben, andere wiederum sorgen sich um die eigene Gesundheit.

An den Grund- und Mittelschulen (mit Ausnahme der 2. Klasse Mittelschule) wird der Präsenzunterricht in Religion auf eine Wochenstunde reduziert, an den Ober- und Berufsschulen sind Präsenzunterrichtsphasen im Wochenwechsel mit Arbeitsaufträgen und digitalem Fernunterricht vorgesehen.

Viele fragen, wie Religionsunterricht unter diesen Bedingungen gewinnbringend gestaltet werden kann. Die Frage beschäftigt auch mich sehr. Eine wirklich befriedigende Antwort habe ich allerdings noch nicht gefunden.

Dennoch ist es wichtig, mit Mut und Zuversicht in das neue Schuljahr zu starten. Alle werden wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden, daher ist der Austausch und die Vernetzung untereinander besonders wichtig, um selbst Orientierung und Halt in ungewissen Zeiten zu erhalten und Kindern und Jugendlichen Halt und Orientierung bieten zu können.

Der Grundtenor vieler Gespräche mit Religionslehrer*innen in den vergangenen Wochen war, dass Religion gerade in der Zeit des Lockdown eine zentrale Rolle eingenommen hat, vor allem deshalb, weil Religionsunterricht mehr ist als Wissenstransfer. Und deshalb kann viel Entscheidendes für die einzelnen Schüler*innen passieren. Der Religionsunterricht bietet Platz für die Schüler*innen selbst und ihre ganz persönliche, menschliche Entwicklung. Es bleibt Raum für den Menschen und sein Suchen nach einem Platz in der Welt.

Damit der Religionsunterricht auch unter den erschwerten Rahmenbedingungen diesen Kontrapunkt zum Schulalltag setzen kann, ist es entscheidend, dass der Religionsunterricht als Ort des dialogischen Austausches gestärkt wird. Ich bitte euch daher, die Phasen des Präsenzunterrichtes im Religionsunterricht vor allem dazu zu nutzen, den dialogischen Austausch über Religion und zwischen den Schüler*innen zu fördern. Dies erfordert es, die Unterrichtssequenzen so zu strukturieren, dass die Präsenzphasen gut mit den Phasen des selbstorganisierten Lernens bzw. dem Fernunterricht zu Hause verzahnt werden. Eine Möglichkeit, dies zu tun, bestünde darin, in Fachgruppen auf Schul- oder Bezirksebene strukturierte Lerneinheiten zu ausgewählten Themen des Fachcurriculums gemeinsam auszuarbeiten und sich diese anschließend auch gegenseitig zur Verfügung zu stellen. Markus Felderer hat angeboten, hierfür eine entsprechende passwortgeschützte Plattform auf der Webseite des Amtes für Schule und Katechese einzurichten. Dadurch würden zahlreiche qualitätsvolle Lernpakete entstehen, die für das selbstorganisierte Lernen oder in Phasen des Fernunterrichtes genutzt werden können. Gleichzeitig würde dies auch zu einer Entlastung der einzelnen Religionslehrer*innen führen. Gerne bin ich bereit, Fachgruppen bei der Erarbeitung solcher Lernpakete zu unterstützen. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Religionslehrer*innen diese Anregung aufgreifen würden.

Die meisten Schüler*innen freuen sich, wieder in die Schule gehen zu dürfen. Die Lehrpersonen freuen sich auf die Kinder und Jugendlichen. Das Wiedersehen mit allen Schüler*innen und die Vergewisserung, dass und in welcher Verfassung alle wieder anwesend sind, gilt es bewusst zu gestalten. Daher kommt dem Neubeginn eine große Bedeutung zu. Dieser Moment wird ein fröhlicher und gleichzeitig sehr spannungsgeladener Moment sein.

Es stellt sich die Frage, wer tatsächlich direkt in der Familie eine Viruserkrankung miterlebt hat, welche Familienangehörigen betroffen waren oder ob es womöglich Todesfälle gegeben hat. Zu beachten ist, dass bei Schüler*innen traumatische Erfahrungen zur Sprache kommen können. Wenn es in der Klasse keine besonderen Vorkommnisse gab und alle gesund wieder da sind, bietet eine Erzählrunde über die Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen der letzten Wochen eine gute Möglichkeit des Austauschs. Was tat gut trotz der Ausgangsbeschränkung? Wie konnte der Kontakt zu Großeltern/anderen Verwandten/Freunden gehalten werden? Hier geht es darum zu erkennen, wer in den vergangenen Wochen sehr betroffen war und welche Erfahrungen noch nicht verarbeitet wurden. Diese Schüler*innen kann man nach der Stunde oder in der Pause nochmals ansprechen und ein Gespräch mit einer Vertrauenslehrperson empfehlen.

Und noch zwei praktische Hinweise für den Schulbeginn: Da das Singen in geschlossenen Räumen eine hohe Infektionsgefahr darstellt, bitte ich die Religionslehrpersonen beim Singen darauf zu achten, den größtmöglichen Abstand zueinander einzuhalten und für eine gute Durchlüftung des Raumes zu sorgen. Wenn möglich sollte das Singen im Freien erfolgen. Bei all jenen Tätigkeiten (z.B. Gruppenarbeiten u. Ä. m.), bei denen der Mindestabstand von 1 m nicht eingehalten werden kann, ist es sinnvoll, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Abschließend noch ein paar Gedanken zur Stellenwahl: Für großen Unmut unter den Religionslehrpersonen hat die Vorgehensweise bei der Stellenwahl Anfang August gesorgt. Aufgrund technischer Hürden war es nicht möglich, zwei Teilzeitstellen gleichzeitig zu wählen. Völlig zu Recht haben etliche Religionslehrpersonen ihren Ärger darüber geäußert, weil dadurch persönliche Rechte beschnitten wurden. Die Landesschuldirektorin hat mir zugesichert, dass für das kommende Schuljahr eine neue Lösung gefunden wird. Für Irritationen sorgt häufig auch die Ausschreibung von Stammrollenstellen, weil beispielsweise eine Stelle nach einer Pensionierung nicht automatisch wieder als Stammrollenstelle wählbar ist. Hierzu ist festzuhalten, dass die Erstellung des Stellenplanes und des Verzeichnisses der freien und verfügbaren Stellen gemäß Beschluss der Landesregierung vom 4. Juni 2019, Nr. 455 erfolgen. Dieser sieht vor, dass für die unbefristete Aufnahme des Lehrpersonals der Grund-, Mittel- und Oberschulen 90 Prozent der ganzen, freien Stellen im rechtlichen Stellenplan zur Verfügung stehen. Zusätzlich stehen im sog. Landeszusatzstellenplan 50 Prozent der ganzen Stellen, die frei oder ganzjährig von Beginn des Schuljahres bis mindestens Unterrichtsende verfügbar sind, für die unbefristete Aufnahme von Lehrpersonen zur Verfügung. Dies bedeutet, dass für die Ausschreibung neuer Stammrollenstellen der landesweite Stellenplan ausschlaggebend ist, und nicht die konkrete Situation an einem einzelnen Schulsprengel vor Ort.

Ich wünsche allen einen guten Start!

Christian Alber
Referent für Religionsunterricht und Schulpastoral | Inspektor für Religionsunterricht an der deutschen Bildungsdirektion
Amba-Alagi-Straße 10
I-39100 Bozen

Tel. +39 0471 417 631
E-Mail christian.alber@schule.suedtirol.it

Spezielle Vorkehrungen und Regeln der einzelnen Szenarien auf einen Blick

Die drei Schul-Szenarien in den Farben „Grün – Gelb – Rot“ lassen auf einen Blick erkennen, welche Vorkehrungen getroffen und welche Regeln beachtet werden müssen, um die COVID-19-Ausbreitung in den Schulen bestmöglich einzuschränken. Es ist davon auszugehen, dass im Schuljahr 2020/21 vorwiegend das Szenario „Gelb“ Anwendung findet.

Vergelt’s Gott!

Pensionierungen und Abschlüsse eines unbefristeten Arbeitsvertrages

Mit 01. September treten 6 Religionslehrer und -lehrerinnen der Grund- und Mittelschule in den Ruhestand. Wir sagen herzlich DANKE für Ihren Einsatz im Religionsunterricht und in der Schule allgemein. Wir wünschen Ihnen für den neuen Lebensabschnitt Glück, Freude und Gesundheit. Es sind dies:

  • Hoenmanns Ursula
  • Krüger Heike
  • Leitner Martina
  • Marcher Gertraud
  • Noah Adelheid
  • Viertler Walter

Bei der Stellenwahl für die unbefristete Aufnahme von Lehrpersonen für den katholischen Religionsunterricht konnten verschiedene Religionslehrer und -lehrerinnen einen unbefristeten Arbeitsvertrag abschließen. Dazu möchten wir Ihnen herzlich gratulieren und wünschen viel Erfolg im Probe- und Berufsbildungsjahr.

 

Markus Felderer | Amtsleiter                      Christian Alber | Inspektor

Berufsgemeinschaft der Religionslehrer*innen

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ein turbulentes Semester liegt hinter uns und ein spannendes Jahr liegt vor uns. Inzwischen sollten in den Schulen die meisten Fragen geklärt sein. Trotzdem gibt es noch viele Dinge, die noch unklar bleiben und die sich erst im Laufe des Schuljahres ergeben werden.

Manche Entscheidungen, die auf Staats- oder Landesebene getroffen wurden, sind für einige oder vielleicht auch viele nur schwer nachvollziehbar. Im Wesentlichen geht es aber immer um den Schutz und die Gesundheit von Schüler*innen, Lehrer*innen und den Mitarbeiter*innen in den Schulen und schließlich auch in den Familien und in der Gesellschaft.

Dass der Religionsunterricht in der Grundschule massiv (um 50%) gekürzt wurde, zugunsten der gleitenden Ein- und Austrittszeiten und der Reduzierung der Klassengröße aufgrund des Sicher­heitsabstandes, stößt uns als Berufsgemeinschaft sauer auf. Deshalb haben wir auch baldigst, noch im Juli, das Gespräch mit dem Landesrat gesucht. Dieser hat uns vorgeschlagen, im Nachtragshaus­halt einen Passus einzufügen, der den Schulen empfiehlt, die Inhalte der von der Kürzung am meis­ten betroffenen Fächer in den Wahlfachstunden am Nachmittag zumindest teilweise aufzufangen.

Leider ist es nicht dazu gekommen, die Autonomie der Schulen wird als wichtiger erachtet, als dass eine solche Empfehlung ausgesprochen wird.

Daher stellen wir uns die Frage, ob eine Autonomie einfach über das grundlegende Recht der Kin­der auf angemessene religiöse Bildung und die damit verbundene Herzensbildung und Wertevermittlung gehen kann? Wie werden hier die Prioritäten gesetzt, wenn die einen vielleicht mehr und die ande­ren weniger bekommen? Vielleicht kann aber manches durch Teamunterricht und Kopräsenz ein wenig kompensiert werden.

Weitere Themen, die uns beschäftigen, sind die neuerlichen Einschränkungen bei der Stellenwahl, wo es immer schwieriger wird, eine Vollzeitstelle zu bekommen bzw. in vernünftiger Weise Stellen sinnvoll kombinieren zu können. Hier ist Gesprächsbedarf mit den Verantwortlichen dringend nötig, den wir sicher einfordern werden.

Um die Kommunikation unter uns Religionslehrenden zu fördern und zu erleichtern, wurde auf der Homepage der Berufsgemeinschaft (www.relilehrer.it) ein Forum eingerichtet, bei dem sich jeder anmelden kann und einen Beitrag zu den verschiedenen Themen verfassen kann.

Nicht zuletzt sei auf die Vollversammlung im Oktober verweisen, wo wir sicher in eine breite Dis­kussion über die Schwierigkeiten, aber auch Möglichkeiten dieses Coronajahres für den Religions­unterricht einsteigen können.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein gutes und erfolgreiches neues Schuljahr und vor allem gesund bleiben!!!

Ricardo

2. Oktober 2020: Vollversammlung der Berufsgemeinschaft (vors. 16.00 Uhr), anschließend Sendungsfeier  im Dom (18.00 Uhr).

Autonomie der Schule

In der gesellschaftspolitischen Diskussion über die Rolle und Aufgaben der Schule kommt immer wieder der Slogan „Autonomie der Schule“ vor.

Politisch gesehen wissen wir sofort, was wir unter „Autonomie“ verstehen – nämlich, die Eigenverwaltung des Landes und der Schutz der sprachlichen Minderheit. Umgemünzt auf die Schule versteht man unter „Autonomie“, dass die Schule im Rahmen ihrer Möglichkeiten „autonom“, den Gegebenheiten der Schule entsprechend, handeln kann und darf.

In der Schule geht es nicht um politische Minderheiten, hier gibt es aber auch „Minderheiten“, die eines besonderen Schutzes bedürfen: schwache Schüler, überforderte Eltern, aber auch Unterrichtsfächer, die in der aktuellen Situation besonders Gefahr laufen, unter die Räder zu kommen. Hier ist der Religionsunterricht zu erwähnen, der aufgrund der reduzierten Unterrichtszeiten besonders „geeignet“ scheint, zusammengekürzt zu werden.

„Autonomie“ so verstanden wäre ein Rückschritt – und in „normalen Zeiten“ kaum wiedergutzumachen. Deshalb: Autonomie ja – aber nicht auf Kosten der „Schwachen“ im Schulsystem.

Aus: Katholisches Sonntagsblatt der Diözese Bozen-Brixen, vom 06. September 2020, Seite 2

Pastoraltagung 2020

Die alljährliche Pastoraltagung findet heuer am Freitag, den 18. September 2020 von 9.00 – 18.00 Uhr in der Cusanus-Akademie in Brixen statt.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich! Die Tagung wird simultan online auf der Webseite der Diözese übertragen. Anmeldung: info(at)cusanus.bz.it / 0472 832 204

Sendungsfeier 2020

Am Freitag, 02. Oktober 2020, um 18.00 Uhr wirdim Dom von Bozen eine Eucharistiefeier mit Sendung gefeiert. Zur Feier sind alle Religionslehrer/innen mit ihren Familien herzlich eingeladen.

Der Gottesdienst mit anschließender Feier auf dem Domplatz wird von der Berufsgemeinschaft für Religionslehrer/innen und dem Amt für Schule und Katechese vorbereitet.

Vor dem Gottesdienst findet die Vollversammlung der Berufsgemeinschaft der Religionslehrer/innen statt.

TheoTag 2021

Wir planen den TheoTag für alle Maturantinnen und Maturanten für den Dienstag, 09. März 2021 und hoffen, dass er auch stattfinden kann.
 

Informationen aus der Bibliothek und Medienstelle

  • Labyrinthe mit Kindern erleben - Ideen zum Entdecken, Gestalten und Entspannen, für Kita, Schule und Gemeinde. (Primarstufe. Autor: Gernot Candolini. 1. Aufl., München: Don Bosco; 2019 – 96 Seiten.) Für Kinder sind Labyrinthe unwiderstehliche Rätsel, die es zu lösen gilt: Konzentriert fahren sie die feinen Linien eines Fingerlabyrinths ab. Und im Bodenlabyrinth flitzen sie durch die verschlungenen Wege, treffen dabei überraschend auf Freunde und freuen sich über das Erreichen der Mitte. Das Praxisbuch bietet vielfältige Ideen, mit Kindern Labyrinthe zu zeichnen, zu bauen und zu erleben: Im Gruppenraum entstehen Labyrinthe aus Knöpfen, Kaffeebohnen oder Wollfäden. Draußen bauen die Kinder Labyrinthe aus Steinen oder Holz. Zum Jahresende gestalten sie Lichter- und Schneelabyrinthe. So entdecken sie das uralte Symbol des Labyrinths als Urbild für das Leben.
  • Methoden im Religions- und Ethikunterricht - ein Praxishandbuch (Primar- und Sekundarstufe; Autor: Edelgard Moers/Ulrike Itze/Brigitte Zeeh-Silva. Stuttgart: Calwer Verlag; 2019 - 477 Seiten.) Der Einsatz vielfältiger Methoden hilft Lehrerinnen und Lehrern, immer wieder unterschiedliche Lernwege für die Kinder zu eröffnen und sie für das Lernen zu begeistern. Das Buch bietet von A wie Achtsamkeitsübungen bis Z wie Zuckerkreide fast zweihundert Methoden für den Unterricht. Sie werden detailliert vorgestellt, praxisnah beschrieben und sind in der Mehrzahl auch fächerübergreifend einsetzbar. Die Methoden dieses Bandes bieten Schülerinnen und Schülern vielfältige Lernchancen, u.a.: • eigene Fragen und Bedürfnisse in den Unterricht einzubringen, • Erfahrungen in und mit der Lerngruppe zu sammeln, • Texte und Bilder auf vielfältige Weise zu erschließen, • Aussagen kreativ umzusetzen, • (Gottes-)Erfahrungen anderer Menschen nachzuspüren, • die eigene Persönlichkeit positiv zu stärken sowie • Arbeitsergebnisse zu dokumentieren und Gelerntes zu reflektieren.
  • Okkultismus und neue religiöse Bewegungen von A wie Avatar bis Z wie Zombie, mit alternativer Lernbereichsplanung unter besonderer Berücksichtigung des aktuellen weltanschaulichen Einflusses von Fantasy. (Sekundarstufe; Autoren: Markus Schulze und Mandy Haupt. 2. Aufl., Leipzig: Militzke; 2016 – 180 Seiten.) Das Material unterbreitet Unterrichtsvorschläge zu neuen religiösen und weltanschaulichen Angeboten, die gerade auf Jugendliche eine magische Anziehungskraft ausüben. Neben den Themenfeldern Okkultismus, Satanismus und Esoterik gibt es Arbeitsvorschläge zu: -den Wicca-Religionen -dem modernen Vampirglauben -religiösen Botschaften von Wave-Gothic -Black-Metal -Fantasy
  • Religionsprojekt zu: Seine eigene Farbe von Leo Lionni. (Primarstufe; Autorin: Melanie Scheidweiler. 1. Aufl., Kempen: BVK, Buch-Verl. Kempen; 2015 – 48 Seiten.) Alle Tiere auf der Welt haben ihre eigene Farbe, nur das Chamäleon nicht. Es ist auf der verzweifelten Suche nach seiner Farbe … Das Religionsprojekt beinhaltet neben differenzierten, lesebegleitenden Aufträgen auch abwechslungsreiche Materialien zu den Fächern Deutsch, Sachunterricht, Kunst und Musik. Die Kinder lernen die Schöpfungsgeschichte kennen, beschäftigen sich selbst und die Mitschüler, indem sie Minibücher herstellen, Steckbriefe schreiben sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen. Lieder zum Thema runden die Unterrichtsmaterialien ab.

Die Katholische Jungschar Südtirols startet im September in das neue Arbeitsjahr. In diesem Arbeitsjahr wird die Säule „Lobby im Interesse der Kinder“ in den Mittelpunkt gestellt. Mit dem Jahresthema „Schatzkiste Natur“ weisen wir darauf hin, wie wichtig die Natur für Kinder ist und fordern, dass sie geschützt werden muss.

Die Natur – ihre Erhaltung, ein Auftrag an alle!

Wer die Umwelt schützt, setzt sich auch für die Kinderrechte ein! In den Kinderrechten ist im Artikel 6 und 24 das Recht auf eine bestmögliche Entwicklung bzw. Gesundheit verankert. Dazu gehört unter anderem auch ein gesundes und sauberes Umfeld, in dem Kinder sich frei bewegen und entwickeln können. Das heißt einerseits, dass wir in den Jungschar- und Ministunden hinaus aus den Räumen und rein in die Natur gehen und andererseits, dass wir die vorhandenen Schätze im weitest möglichen Umfang und Maße bewahren wollen. Das Recht auf Natur schließt also auch die Pflicht zum Erhalt der Natur ein. Die Erde ist unser Lebensraum, und diesen Planeten gilt es für uns, aber auch für die nächsten Generationen intakt und nachhaltig zu erhalten. 

Wir als Jungschar wollen unseren Beitrag leisten. Der Kinderlandtag im November 2019 hat gezeigt, dass den Kindern in Südtirol der Schutz und Erhalt unserer Natur sehr am Herzen liegt. Sie fordern unter anderem neue Fahrradwege, nachhaltige Produkte, klare Mülltrennung, Müllsammelaktionen, kein oder weniger Plastik und den Schutz von Bäumen bzw. Wäldern und Tieren. Diese Forderungen betreffen nicht nur die Politikerinnen und Politiker, sondern jede und jeden von uns. Setzen wir uns für die Achtung und den Erhalt unserer Erde ein. Wenn wir alle gemeinsam Schritt für Schritt in diese Richtung gehen, können wir viel erreichen!

Aktuelle Informationen, Angebote und Wissenswertes rund um die Jungschar und ums Ministrieren sind unter www.jungschar.it  zu finden.

Ministrieren

Auf unserer Homepage gibt es nun einen eigenen Bereich für die Minigruppen. Dort sind viele Informationen, Inhalte, Ideen und vieles mehr rund ums Ministrieren zu finden. Der Bereich ist für all jene interessant, die selbst Ministrantinnen und Ministranten begleiten oder sich für dieses Thema interessieren. Gerne auch den Verantwortlichen in der Pfarrei weitersagen. Es lohnt sich, einen Blick reinzuwerfen!

Südtirols Katholische Jugend

„Die Zukunft gehört uns! #zusammenlegendär“

Unter diesem Motto steht das Arbeitsjahr 2020/2021 bei Südtirols Katholischer Jugend und weist auf die Säule Solidarisch sein hin. Im Mittelpunkt des Jahresthemas steht die Gemeinschaft. Gemeinschaft verbindet, setzt Kräfte frei, motiviert, gibt Halt und bewegt: Zusammen können wir mehr erreichen. Südtirols Katholische Jugend bietet Gelegenheiten, Gemeinschaft zu spüren und zu erleben. Außerdem ist es uns wichtig Inklusion zu leben, deshalb bieten wir Aktionen an, an denen alle Menschen teilnehmen können und sich angenommen fühlen. Wir bieten Räume, füreinander da zu sein, Möglichkeiten sich auszutauschen und Solidarität zu erfahren. Ein Anliegen ist es uns auch, für soziale Themen und Umweltschutz zu sensibilisieren und dadurch das Umweltbewusstsein zu stärken. Jugendliche werden ermutigt, sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen, sie selbst in die Hand zu nehmen, sich für eine gute Sache und für die Mitmenschen einzusetzen, ihre Meinung zu äußern und zu gestalten und selbst aktiv zu werden. Junge Menschen sollen erfahren, dass durch gemeinsamen Einsatz etwas Großartiges erreicht werden kann.

Das detaillierte Jahresprogramm mit den verschiedenen Angeboten zum Jahresthema ist unter www.skj.bz.it abrufbar.

Vereinszeitschrift SKJinfos

Unsere SKJinfos erscheint immer im September.In der aktuellen Ausgabe ist folgendes zu finden:

  • Infos zum Jahresprogramm
  • Bausteine zum Jahresthema und zu den drei Säulen "Jung sein", "Christ/in sein" und "Solidarisch sein"
  • Tipps zum Thema Nachhaltigkeit
  • Infos zu Südtirols Katholischer Jugend und zu unseren Angeboten u.v.m.

Einfach eine Email an info(at)skj.bz.it schreiben und die Zeitrschrift kommt kostenlos mit der Post direkt nach Hause.

Hinweise zum Ausdrucken des RL-Forums

Die letzten Ausgaben des RL-Forums erfolgten in digitaler Form. Einige Leser*innen haben nach einer Druckversion des RL-Forums nachgefragt. Hier einige Hinweise zum Ausdrucken der Online-Version:

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