von Luigi Bressan, emeritierter Erzbischof von Trient
Schwestern und Brüder im Herrn! Wir sind hier im Geiste der Geschwisterlichkeit und Dankbarkeit vereint, um dem Herrn für die zehn Jahre zu danken, in denen unser Bischof Ivo als Hirt dieser Diözese Bozen-Brixen vorsteht. Im Gottesdienst des letzten Sonntags haben wir aus dem Brief an die Hebräer gehört: „Jesus, der heiligt, und sie, die heiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen“ (2,11). Wir alle tragen dieselbe große Gnade, Kinder Gottes zu sein, aber auch dieselbe Mission: das Reich Gottes in uns und in der Welt aufzubauen. Während der Messe des letzten Montags, am Fest des heiligen Franziskus, haben wir gehört, dass es in der kirchlichen Gemeinschaft verschiedene Formen des Dienstes gibt: „Jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, die Christus ihm geschenkt hat… Er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer“. Diese Zuordnung geschieht wie in einem Konzert, wo sich die Schönheit der Musik von verschieden Stimmen und verschiedenen Instrumenten zusammenfügt und fließt. Dazu braucht es aber die besondere Verantwortung des Leiters, um die harmonische Einheit und die Dynamik der Melodie, des Lobpreises durch das Orchester zum Klingen zu bringen. Das heurige Jahresthema der Diözese in diesem neuen Pastoraljahr „Nahe und gemeinsam“ greift dieses Zusammenspiel in besonderer Weise auf.
Das Amt des Bischofs in unserer Zeit und in unserer säkularisierten Gesellschaft ist nicht so leicht. Von meiner Erfahrung in den verschiedenen Apostolischen Nuntiaturen habe ich gesehen, dass mehrere Priester den Vorschlag das Bischofamt anzunehmen, aus verschiedenen Gründen ablehnten. Aber die Kirche kann nicht ohne Bischöfe überleben und ihre Mission entwickeln. Wir sind dir, lieber Bruder in Christus Ivo Muser, dankbar, dass du das Bischofamt für die Diözese Bozen-Brixen angenommen hast. Deine Ortskirche ist nicht eine einfache Diözese, angesichts der drei Sprachgruppen und der verschiedenen Kulturen der Täler, an der Grenze zwischen Italien und Österreich im Blick auf den immer akuter werdenden Priestermangel. Wir sehen eure Diözese als Vorbild in ihrer Brückenfunktion. Natürlich wissen wir, dass die Kirche kein Ein-Mann-Betrieb ist und der Herrgott ihr wahrer Hirt ist – so sagt es die erste Lesung – gerade deshalb ist die Rolle des Bischofs für die Einheit der Gemeinschaften von großer Wichtigkeit. Der Bischof steht im Dienst des Heils an den Menschen. Besonders in unserer Zeit ist dieser Dienst sehr wichtig, um Hoffnung, Impulse und Rückhalt zu geben. Wir gratulieren dir zu deinen 34 Priesterjahren – du wurdest damals von Bischof Wilhelm Egger zum Priester geweiht – und wir erinnern uns heute an deine Bischofsweihe vor 10 Jahren, die am 9. Oktober 2011 in diesem schönen Dom stattfand, da Bischof Karl Golser aus Gesundheitsgründen die Leitung der Diözese abgeben musste. Die Zeit verfließt schnell und wir wünschen dir und der ganzen Diözese von Bozen-Brixen weiterhin zahlreiche und gnadenvolle Jahre.
Fredesc y sorus, i sun der cuntent che incö podun festeje chiló adöm con tröpes persones de chesc raiun y ringrazié deboriada por nosc Vesco Ivo. Por invocaziun de Santa Maria, Uma de Di y Sant Ujöp da Oies orun perié jö les grazies dl Cil por te stimé Ivo y por töa cherdada, por döta la diozeja de Balsan Porsenú y soradöt por la populaziun ladina. Periun ince che le Spirit Sant te schinches forza y ligreza da ji söl tru che Chel Bel Di a chirí fora por te y periun ince che el te deides da ester tres n bun famei por töa jent.
E‘ bello vedere l’amicizia tra vescovi, e molte sono le ragioni per proseguire e intensificare una collaborazione tra le nostre due Diocesi. Da Bolzano-Bressanone abbiamo avuto a Trento un forte sostegno per la pastorale dell’ambiente e del turismo, per lo sviluppo degli studi teologici. Abbiano situazioni simili circa la storia della nostre due diocesi, la loro configurazione orografica con alcune città non grandi e molte valli, con ricche tradizioni anche religiose ma una forte secolarizzazione, la presenza nuova di numerosi immigrati, con problematiche umane e religiose differenti, la forte diminuzione di persone consacrate, di sacerdoti, di missionari, ma anche realtà nuove come la condivisione dei consigli parrocchiali, le unità pastorali, la crescente co-responsabilità anzitutto gestionali nelle parrocchie da parte di laici ed anche in pastorale, passando dalla cooperazione a una vera compartecipazione, la collaborazione ecumenica e il dialogo interreligioso, l’impegno per una ecologia integrata. Entrambe le Diocesi vivono in ambiente di Province Autonome e nella prospettiva della Euregio.
Sono tanti fattori umani e religiosi, ma nella comunione ecclesiale, per la quale il mistero è unico e si rende presente in luoghi e circostanze diverse, la comune preghiera allo Spirito Santo si fa più intensa, coscienti del triplice munus che pesa sulla spalle dei Vescovi, soprattutto nel nostro tempo, ma lieti che a portarle siano due confratelli giovani e fiduciosi nel futuro.
La nostra unità ha una radice ancora più profonda nell’evangelizzazione dei San Vigilio e nella testimonianza anche martiriale di tanti fedeli delle nostre terre, ma non è solo storia del passato, ma anche vita del presente, poiché come le tre letture bibliche di questa messa ricordano, Cristo è il Pastore che guida il suo popolo, egli è anche attualmente attivo, pur in mezzo alle nostre debolezze umane, e ce lo stemma stesso di mons. Muser, con ben tre simboli cristologici e il motto “Tu es Christus”: gliene siamo grati, poiché la fede è rapporto anzi risposta all’amor di Cristo per noi.