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Botschaften & Stellungnahmen

Bischof Muser und Dekanekonferenz sprechen sich gegen die Aufbewahrung von Urnen zuhause und das Verstreuen der Asche von Verstorbenen im Freien aus

Bischof Ivo Muser und die Dekane der Diözese Bozen-Brixen haben bei der gestrigen Dekanekonferenz im Pastoralzentrum in Bozen über die Frage der Aufbewahrung der Urne mit der Asche eines Verstorbenen im eigenen Haus sowie über die Verstreuung der Asche eines Verstorbenen im Freien beraten und diese Praktiken abgelehnt.

Nach biblischem Vorbild hat die Kirche stets die Erdbestattung bevorzugt. Dennoch erlaubt sie seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil auch die Einäscherung als ordentliche Form der Bestattung, wenn damit nicht der Glaube an das Ewige Leben in Frage gestellt wird. Der Aufbewahrung der Urne im eigenen Haus sowie dem Verstreuen der Asche eines Verstorbenen im Freien haben Bischof Muser und die Dekane aber eine klare Absage erteilt. Die Dekane sind sich bewusst, dass sie diese Praktiken nicht verbieten können, wollen aber dazu klar Position beziehen.Die Aufbewahrung der Urne mit der Asche eines Verstorbenen daheim ist abzulehnen, weil ein Privathaus kein öffentlich zugänglicher Ort für die Trauerarbeit ist. Einer Begräbniskultur und einem Totengedenken, die christlich geprägt sind, widerspricht auch das Ausstreuen der Asche auf einem Feld oder im Wald sowie Seebestattungen. Dieser Trend ist vielfach Ausdruck einer esoterischen Weltanschauung, aber auch der Anonymität und des Vergessens.Bischof Ivo Muser hat zudem seine berechtigten Bedenken bezüglich der sogenannten Beerdigungen „in aller Stille“ ausgedrückt, d.h. wenn Menschen sich im familiären Kreis vom Verstorbenen verabschieden und damit anderen Personen die Möglichkeit nehmen, im Rahmen der Begräbnisfeier einem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.Es bleibt ein zentrales Anliegen der Kirche, dass der Auferstehungsglaube, Fundament und Mitte des Christseins, auch durch die Form der Bestattung gefördert und nicht verdunkelt wird. Der Friedhof ist und bleibt der bevorzugte Ort, der diesem Anliegen Rechnung trägt.