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Muttertag - 10. Mai 2020

5. Sonntag der Osterzeit

Gemeinsame Besinnung in der Familie

Vorbereitung

  • Kerze, Streichhölzer, Bibel, evtl. Blumen… für die “Mitte”
  • “Jesuszeichen” (Bild, einfaches Kreuz, Ikone…)
  • evtl. Weihwasser
  • evtl. Gotteslob
  • Tablet, Handy oder Laptop, am besten mit Lautsprecher, damit alle gut hören können
  • evtl. Textvorlage ausgedruckt 
  • ausgeschnittene Papierherzen oder andere Herzen zum Legen
  • ein paar Blumen oder andere Materalien zum Verzieren

 

Texte: Für diese Feier ist ein Leiter/eine Leiterin der Besinnung vorgesehen, die einige Textteile übernimmt. Alle anderen können - am besten vorab -  frei verteilt werden (Leser*innen). Auch Kinder können Texte übernehmen!

Probieren Sie vor der Feier die Links aus und bereiten Sie die Materialien vor. Es ist gut, den gesamten Ablauf vorher in Ruhe durchzusehen. Ein gemeinsames Gebet will vorbereitet sein - wie ein gutes Essen ;)

Hinweis zu den Liedern/Musikstücken: es handelt sich zum Teil um Youtube-Videos. Manche Videos enthalten auch die Texte zum Mitsingen. Drehen Sie eventuell während des Songs das Tablet um, damit vor allem die Kinder nicht von den Bildern abgelenkt sind.

Gerade kleinere Kinder haben manchmal gerne “etwas zu tun”. Hier können Sie Ausmalbilder zum heutigen Evangelium ausdrucken. Ausmalbild 1Ausmalbild 2

Leiter*in:

Als Familie haben wir uns versammelt um offen zu werden für Gottes Wort, das uns die Richtung zeigen will. Wir sind da mit unserem Leben, und feiern dich Gott, der du unsere Lebenswege kennst und mit uns bist.

 

So beginnen wir:

Im Namen des Vaters,

und des Sohnes,

und des Heiligen Geistes.

Amen.

Leser*in:

 

Lasset uns beten!

Herr Jesus Christus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Mit dir an der Seite dürfen wir vertrauensvoll durch das Leben gehen.

Du selbst willst uns Weg sein.

Stärke uns mit deiner Liebe, erfülle uns mit Leben,

jetzt bis zur Vollendung unseres Lebens.

Amen

  • Vor dem Evangelium Kerze entzünden und in die Mitte stellen.
  • Während des Evangeliums wird mit einem Tuch ein Weg mit einem Jesuszeichen (Kreuz, Ikone, Bild, Symbol…) gelegt.

 

 

Leser*in:

Aus dem Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!  Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.

Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

Wort des lebendigen Gottes.

Leiter*in:

 

Die Bibel ist reich an Weggeschichten. Sie erzählt von Leidenswegen und Irrwegen, von Umwegen, und Auswegen, von Kreuzwegen und Heimwegen, von Wegen in die Versklavung und Wegen in die Freiheit.

Der Weg ist ein zentrales Lebenssymbol. Er charakterisiert unterschiedliche Lebenserfahrungen der Menschen nicht nur von damals, sondern er ist auch Ausdruck des Lebens der Menschen von heute.

Im Bild des Weges finden wir unser Leben, unsere Lebensaufbrüche, unser Unterwegssein Tag für Tag, unser Ankommen. Im Bild des Weges begegnen wir uns selbst in unserem Fragen und Suchen, in unserem Ausschauhalten und Finden.

Im heutigen Evangelium sagt Jesus von sich: „Ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben.“ Jesus will uns Wegweiser sein, er will unserem Leben Richtung geben. Er selbst will uns Weg sein. Er lädt uns ein, unser Herz für seine Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit, der Menschenfreundlichkeit Gottes zu öffnen, ihm Wohnung zu geben im Hier und Jetzt.

Was kann das konkret für unser Leben heißen? Anders gesagt: Woran erkennen wir, dass Jesus unser Weg ist, dass er mitten unter uns wohnt? Folgende Geschichte soll uns helfen, dieser Frage eine mögliche Antwort zu geben:

(evtl. Leser*in:)

Es war einmal ein Vater, der hatte zwei Söhne. Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach. Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte. Weil ihn diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater seine Söhne mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken. Er ließ sie zu sich kommen und sagte: "Ich bin alt und gebrechlich geworden. Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen. Nun möchte ich, dass Ihr in die Welt hinaus geht und dort eure ganz persönlichen Spuren und Zeichen hinterlässt."

Die Söhne gehorchten ihrem Vater und zogen hinaus in die Welt. Der Ältere begann sogleich eifrig damit, Grasbüschel zusammenzubinden, Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zu graben, um seinen Weg zu kennzeichnen.

Der jüngere Sohn ging den Weg anders. Er nahm sich auf seinem Weg Zeit für die Menschen und schenkte ihnen seine Nähe und Zuwendung. Er hörte sich ihre Sorgen und Nöte an, half dort, wo er konnte, feierte Feste und freute sich mit ihnen. Er lebte mit ihnen, nahm sich ihrer an und trug sie mit all ihren Lebensgeschichten in seinem Herzen.

Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich: "Ich arbeite die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen, mein Bruder aber tut nichts."

Nach einiger Zeit kehrten beide Söhne zum Vater zurück. Der Vater nahm gemeinsam mit seinen Söhnen seine letzte und beschwerliche Reise auf sich. Er machte sich mit ihnen auf den Weg, um ihre Zeichen zu sehen. Da kamen sie zu den gebundenen Grasbüscheln des älteren Sohnes. Der Wind hatte sie verweht und sie waren kaum noch zu erkennen. Die Bäume, die er gekennzeichnet hatte, waren gefällt worden und die Löcher, die der ältere der beiden Söhne gegraben hatte, waren fast alle bereits wieder zugeschüttet. Aber wo immer sie auf ihrer Reise auch hinkamen, kamen Kinder und Erwachsene, Menschen verschiedener Altersgruppen auf den jüngeren Sohn zu und freuten sich, dass sie ihn wiedersahen. Sie luden ihn zum Essen und Feiern ein und waren dankbar für all die Liebe und Zuwendung, die er ihnen geschenkt hatte.

Am Ende der Reise, als sie wieder zuhause angekommen waren, sagte der Vater zu seinen Söhnen: "Ihr habt beide versucht, meinen Auftrag, Zeichen zu setzen und Spuren zu hinterlassen, zu erfüllen. Du, mein Älterer, hast viel geleistet und gearbeitet, aber deine Zeichen sind verblichen. Du, mein Jüngerer, hast Zeichen und Spuren der Liebe in den Herzen der Menschen hinterlassen. Diese bleiben und leben weiter. Du sollst mein Nachfolger sein."

 

Leiter*in:

Wir wollen nun nachdenken, wie wir Zeichen der Liebe in unserer Familie, am Arbeitsplatz, dort, wo wir sind, setzen können, z. B. einfühlsam sein, einander zuhören, usw

  • Nach jeder Aussage wird ein Herz auf den Weg gelegt

 In den Zeichen der Liebe findet Jesu Weg seine Umsetzung in unserem täglichen Leben. Dieser Weg Jesu ist nicht immer leicht, oft prüft er mein Vertrauen, meinen Glauben. Dankbar bin ich für die Menschen, die mit mir unterwegs sind, die mir Beispiel und Zeugnis geben. Viele gibt es, die vor mir waren, viele gibt es, die mit mir gehen, auf die ich meinen Glauben baue.

Heute, am Muttertag wollen wir unseren Müttern und allen mütterlichen Menschen, denen wir ans Herz gewachsen sind und die uns im Herzen tragen, danke sagen für all ihre Zuwendung und Liebe, für ihre Wegbegleitung auf den Wegen unseres Lebens.

In Dankbarkeit wollen wir nun unserer Mama, unserem Papa… und anderen mütterlichen Menschen ein Herz auf den Weg legen. (es können Namen genannt werden)

 

Ich bin der Weg...

Die ersten 2 Worte dieser Aussage Jesu, das „Ich bin“ beinhalten die Botschaft, dass in Jesus Gottes Wirklichkeit durchleuchtet. „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Dieses Mitsein Gottes auf allen unseren Lebenswegen, den mühsamen und leidvollen, den unbekümmerten und leichten, das schenkt Halt und Zuversicht, lässt Aufbrüche wagen. Mitten in unseren Lebensentwürfen hat Gott Wohnung genommen. Der Ort der Gegenwart Gottes ist unser eigener Lebensweg, auf dem wir geführt werden.

Und dann, wenn unsere Wege dieses Lebens zu Ende sind, ist uns eine Wohnung bereitet, schenkt Gott uns Heimat in seiner Geborgenheit und Liebe.

 

  • Das Jesuszeichen am Weg wird mit Legematerial geschmückt
  • kurze Stille

Voll Vertrauen gehen wir den Weg mit dir…

Zwischen den Fürbitten singen oder beten wir den Liedvers ”Geh mit uns auf unserm Weg” (zum erlernen evtl. Youtube-Video) 

 

Leiter*in:

Du Gott des Weges, du kennst unsere Lebenswege, du weißt um uns, zu dir kommen wir mit unseren Bitten:

 

Leser*innen:

Wir bitten für alle Menschen, deren Lebensweg leidvoll ist.

Liedvers: Geh mit uns auf unserm Weg.

 

Wir bitten für alle Menschen, deren Lebensweg von Armut und Not begleitet ist.

Liedvers: Geh mit uns auf unserm Weg.

 

Wir bitten für alle Menschen, deren Lebensweg von Einsamkeit geprägt ist.

Liedvers: Geh mit uns auf unserm Weg

 

Wir bitten für alle Menschen, die auf ihrem Lebensweg ratlos und kraftlos geworden sind, die nach einem Ausweg suchen.

Liedvers: Geh mit uns auf unserm Weg

 

Wir bitten für alle Menschen die Gewalt und Ausbeutung auf ihrem Lebensweg erfahren.

Liedvers: Geh mit uns auf unserm Weg

 

Wir bitten für uns selbst: Lass uns deine Wege gehen, Wege der Liebe und Versöhnung, Wege zum Menschen.

Liedvers: Geh mit uns auf unserm Weg

 

(frei formulierte Fürbitten)

 

Leiter*in:

 

Schenke uns deine Nähe auf unserem Lebensweg. Sei du selbst der Weg, der uns Leben schenkt. Darum bitten wir durch Christus unseren Freund und Wegbegleiter. Amen

Leiter*in:

 

Gemeinsam wollen wir nun beten, wie Jesus es uns gelehrt hat.

Vater unser, evtl. gesungen oder mit Gesten (Gotteslob 787, PDF)

Leiter*in:

Wir bitten Gott um seinen Segen:

 

Segensgebet

Du Gott des Weges segne uns,

segne den Aufbruch

segne, was wir zurücklassen

schütze das Neue, das wir wagen

begleite uns beim ersten Schritt

 

Segne den Weg

gib unseren Füßen Halt

sei unser Grund

stärke Geist und Leib

 

Segne das Ankommen

sei du unser Ziel

richte unsere Schritte auf dich hinaus

schenke uns Mut zur Heimkehr in dir

 

Du Gott des Weges segne uns, umgib uns mit deinem Segen

damit wir uns auf den Weg machen können

auf den Weg zu dir und den Menschen.

 

Im Namen des Vaters,

und des Sohnes,

und des Heiligen Geistes.

Amen

 

Segenslied

Gott sei mit dir auf deinem Weg (Kathi Stimmer-Salzeder)

Youtube-Link

 

Beim Segenslied sind alle eingeladen, sich gengenseitig (eventuell auch mit Weihwasser) ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu machen.

 

Schönen Sonntag!

Seid gesegnet auf all euren Wegen und bleibt gesund!

Inhalt und Text: Martha Beikircher Holzknecht

Geschichte: nach einem afrikanischen Märchen.

Segensgebet: Andrea Schwarz.

Technische Umsetzung: Thomas Ohnewein


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