Herr Bischof, in diesen Tagen haben Sie verschiedene Momente und Stationen im afrikanischen Land Tansania verbracht. Welche Eindrücke nehmen Sie von dieser Reise mit?
Bischof Muser: Sehr viele Eindrücke. Das Herz und der Verstand sind voll. Es war eine sehr intensive Erfahrung. Besonders berührend waren die Begegnungen mit den Familien der Seminaristen, den Bischöfen und den Pfarrgemeinden. Ein besonderes Highlight war die Feier einer Firmung und einer Priesterweihe sowie die Zeit mit den Kindern. Das waren die schönsten Momente dieser Reise.
Bei Ihrem Besuch kam es auch zum Austausch mit den Bischöfen vor Ort und einem Treffen mit den Eltern der Seminaristen. Wie empfanden Sie diese Begegnungen?
Bischof Muser: Tansania ist eine junge Kirche, da das Christentum dort erst seit 150 Jahren bekannt ist. Die Kirche ist aufstrebend, was ich in den Begegnungen mit den Familien und Bischöfen deutlich gespürt habe. Die Bischöfe sind sehr dankbar, dass einige ihrer Seminaristen in Südtirol ausgebildet werden. Dieses Projekt ist ein tief kirchliches Projekt des Austauschs, von dem wir viel lernen können.
In Tansania ist die katholische Kirche noch recht jung und lebendig. Was lernt die Kirche Europas von der Kirche in Afrika? Welche Erfahrungen und neuen Erkenntnisse nehmen Sie mit?
Bischof Muser: Vor allem die Freude. Ich nehme die Freude der Menschen mit – Freude am Leben und am Glauben. Trotz großer Herausforderungen glauben die Menschen an die Zukunft und arbeiten daran. Das zu erleben, tut einfach gut.
Auf dieser Reise hatten Sie auch die Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung im Nationalpark Serengeti zu erleben. Welchen Stellenwert geben Sie all dem und was bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?
Bischof Muser: Serengeti ist ein einmaliges Erlebnis. Es war faszinierend, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Dieser Lebensraum wird staatlich geschützt, und es war ein schönes Erlebnis, das wir als Gruppe teilen konnten.
Reisen in Missionsländer sind immer verbunden mit Besichtigungen von Projekten und Fragen um finanzielle Hilfestellungen durch die Diözese Bozen-Brixen bzw. des Missionsamtes. Welche Projekte haben Sie besucht und werden Spenden und finanzielle Unterstützung gut umgesetzt? Warum sind diese Hilfen so wichtig für die Menschen vor Ort?
Bischof Muser: Ich kann den Südtirolern versichern, dass die Spenden ankommen und den Menschen vor Ort helfen. Jedes Projekt zielt darauf ab, Hilfe zur Weiterarbeit und Selbsthilfe zu bieten. Ich bin allen Menschen dankbar, die diese Projekte unterstützen. Das ist ein konkretes Zeichen von Solidarität und für unsere Kirche.