Folgende Gründe motivieren die Allianz, sich entschieden für die Sonntagsruhe und damit den arbeitsfreien Sonntag einzusetzen:
a) Es braucht einen kollektiven freien Tag
Der kollektive freie Tag ist eine große menschliche Errungenschaft und hat sich über Jahrtausende bewährt. Diesen auszuhöhlen bzw. teilweise oder ganz aufzugeben ist nicht Ausdruck von Fortschritt, sondern von Dekadenz.
Der Mensch darf nicht reduziert werden auf einen Produzenten, einem Verkäufer und Käufer. Der Mensch ist mehr, er hat seine Würde im Menschsein selbst. Ein kollektiver arbeitsfreier Tag steht symbolisch dafür, dass der Mensch nicht etwas leisten muss, um einen Wert zu haben.
Viele Menschen stehen heute unter einem großen Druck. Der gemeinsame freie Tag bietet Zeiten der Ruhe, der Entspannung und der Erholung. Damit trägt er dazu bei, den Mensch gesund zu halten.
Unsere Zeit ist sehr schnelllebig, was dazu führt, dass viele Menschen unter Stress stehen. Der kollektive freie Tag sorgt im Wochenrhythmus für Langsamkeit und Entschleunigung, was dem Menschen gut tut.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, er sehnt sich nach tragenden Beziehungen. Es braucht einen kollektiven freien Tag, an dem diese Beziehungen mehr als sonst gefördert und gepflegt werden.
Der kollektive freie Tag ermöglicht gemeinschaftsstiftende Maßnahmen z.B. im Bereich der Kultur und des Sportes.
Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Das Familienleben wird heute durch vieles gestört. Ein kollektiver arbeitsfreier Tag schafft die Voraussetzung, dass an diesem Tag, vielleicht mehr als an anderen, das Familienleben gepflegt wird.
Ein arbeitsfreier Tag ist Symbol und Ausdruck einer familienfreundlichen Gesellschaft.
b) Der Sonntag soll der kollektive freie Tag sein
- Der Sonntag ist seitdem es Christen gibt der Tag des auferstandenen Herrn. Er ist damit ein christliches Kennzeichen, das für Christen identitätsstiftend ist.
- Der Sonntag ist seit fast 2.000 Jahren der kollektive arbeitsfreie Tag. Es gibt keine Gründe, einen anderen Tag als kollektiven freien Tag einzuführen.
- Die Arbeitsruhe am Sonntag schafft die Voraussetzung, damit eine religiöse Praxis möglich ist und damit das Pfarrleben in seinen vielfältigen Ausprägungen erhalten werden kann.
- In unserem Land finden zunehmend Menschen anderer Religionen Heimat. Der Dialog mit ihnen setzt voraus, dass der eigene christliche Glaube gewahrt und gepflegt wird. Daher ist es eine wichtige Aufgabe von Christen, all das zu erhalten, was christliche Identität mitprägt: christliche Orte (z.B. die Kirchen), christliche Zeiten (z. B. den Sonntag), christliche Zeichen (z. B. das Kreuz) sowie christliche Traditionen (z. B. Bräuche).
- Im Tourismus wird vermehrt von Authentizität geredet. Da Südtirol christliche Wurzeln und Traditionen hat und auf diese in der Werbung für einen Urlaub in Südtirol zurückgegriffen wird, sollte konsequenterweise am Sonntag die Arbeit auf das Notwendigste reduziert werden. Südtirol würde sich so authentisch als christliches Land präsentieren.