Jesus „sehen“ – Osterputz ist angesagt!
Da möchten also ein paar Griechen - keine Juden-, die nach Jerusalem gekommen sind, um im Tempel zu beten, Jesus „sehen“. Sie bitten den Philippus, und der wieder den Andreas, den Kontakt herzustellen. Ist Jesus so entrückt oder scheuen sie sich, direkt auf ihn zuzugehen?
Hinter dieser kurzen Notiz könnte die Erfahrung der Urkirche stecken: Der Glaube an Jesus fällt nicht vom Himmel, da braucht es Vermittler, da braucht es einen Philippus, einen Andreas. – Die braucht es auch heute. Nur, wer kann heutzutage so ein Philippus oder Andreas sein? Muss man dazu Theologie studiert haben?
Philippus und Andreas waren einfache Leute, Fischer, die sicher nicht belesen waren, ja wohl kaum lesen und schreiben konnten. Die Bitte der Griechen an sie ist auch nicht, ihnen Jesus zu erklären. „Griechen“, das sind im Evangelium „Heiden“, also keine Gottgläubigen! Ihre Bitte ist: „Wir möchten Jesus sehen!“ Das heißt, sie möchten ihn erleben, erfahren, wie er ist.
Das, meine ich, ist eine Herausforderung an uns: Kann man an uns, an mir, an dir, Jesus „sehen“, sehen, dass er da ist, in uns etwas bewirkt? „Sieht“ man ihn darin, wie wir leben, denken und reden, was wir tun?
„Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen!“ zitiert Johannes Jesus. Das heißt doch, wer sich auf Jesus einlässt, ihn in sich hineinlässt, muss den „Herrscher der Welt“ rauswerfen, muss anders leben als „man/frau“ lebt, muss negative, schädliche Trends, die die Welt beherrschen, aus seinem Leben hinauswerfen. Da, meine ich, haben wir jede Menge zu tun! Osterputz ist angesagt!